Leben mehrere Hähne in einer Gruppe zusammen, gibt es bekanntlich eine klare Hackordnung, zum Beispiel beim Begatten der Hennen. Ein Forscherteam um Tsuyoshi Shimmura an der Universität der japanischen Stadt Nagoya berichtet nun im Fachmagazin «Scientific Reports», dass dies auch fürs Krähen gilt.
Der Anführer krakeelt demnach zuerst; auf seine Laute folgen die Artgenossen nach einigen Sekunden – und sie krähen auch umso weniger häufig, je tiefer ihr sozialer Rang ist. Das zeigten die Experimente (siehe Infobox) mit drei Gruppen aus je vier Hähnen aus einer Zuchtlinie, deren Rangordnung die Zoologen zuvor analysiert hatten.
Bereits vor zwei Jahren hatten Shimmura und seine Kollegen nachgewiesen, dass das erste Kikeriki des Tages von der inneren Uhr – dem circadianen Rhythmus – der Hähne gesteuert wird. Licht oder andere äussere Reize, so das Resultat, seien für das Auslösen des morgendlichen Rufes nicht nötig.