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Ein Mähdrescher bei der Weizenernte in Ägypten, das eines der grössten Weizenimporteur-Länder ist.
Legende: Weizen ist neben Mais und Reis die wichtigste Kulturpflanze: Weil sein Erbgut sehr gross ist, braucht die Entschlüsselung Zeit. Beim Reis geschah das bereits 2002, beim Mais 2009. Reuters

Natur & Tiere Durchbruch in der Erbgut-Entschlüsselung des Brotweizens

Pflanzenforschern der Universität Zürich ist in Kollaboration mit internationalen Forschern gelungen, das Erbgut von Brotweizen weitgehend zu entschlüsseln. Um den Weizenertrag durch effizientere Züchtungen zu steigern, müssen aber noch viele Puzzleteile zusammengesetzt werden.

Bei der Entschlüsselung des Erbguts von Brotweizen ist ein internationales Konsortium von Wissenschaftlern einen Schritt weiter. Die Pflanzenforscher haben fast das ganze Erbgut sequenziert, berichtet die Fachzeitschrift «Science» . «99 Prozent aller Gene kennen wir nun», sagt Thomas Wicker vom Institut für Pflanzenbiologie der Universität Zürich, das an dem Projekt beteiligt ist.

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Das Erbgut (Genom) umfasst alle Träger der Erbinformation. Dazu werden die Chromosomen und die DNA, aus der sie bestehen, gezählt. Die Gene befinden sich auf der DNA und beinhalten Informationen zur Herstellung von bestimmten Proteinen. Beim Weizen können sie beispielsweise resistent gegen Schädlinge machen.

Robustere Weizen-Pflanzen sind das Ziel

Um den genetischen Bauplan des Weizens vollständig zu kennen, müssen viele der ausfindig gemachten Gen-Abschnitte aber in Zukunft noch in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Den Forschern aus Zürich ist es bereits gelungen, die Erbinformation des ersten der 21 Chromosomen des Brotweizens zu ordnen. Laut dem Weizen-Genom-Sequenzierungs-Konsortium soll dies auch bei den restlichen 20 Chromosomen in den nächsten drei Jahren erreicht werden.

Weizen ist eine unserer wichtigsten Nahrungsquellen – er nimmt mehr Anbaufläche in Anspruch als jede andere Kulturpflanze. Seit langem versucht man, ihn durch Hochzüchtung möglichst ertragsstark und resistent gegen Krankheiten zu machen. Da sich Schädlinge, beispielsweise Pilzkrankheiten, aber rasch anpassen und Resistenzen überwinden, müssen ständig neue Weizensorten gezüchtet werden. Das Wissen über den genetischen Bauplan des Weizens soll eine gezieltere Züchtung ermöglichen und helfen, den Weizen widerstandsfähiger zu machen.

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