Fledermäuse können auf die akustischen Signale, die sie aussenden und dann wieder «empfangen», extrem schnell reagieren, um bei der Jagd ihre Beute zu erwischen. Das haben Neurobiologen in einer Studie herausgefunden, die im Fachmagazin «Proceedings» publiziert wurde.
Dass die Tiere in der Endphase der Jagd extrem schnell Ultraschall-Signale aussenden, war bereits bekannt: Sie registrieren Insekten sogar, wenn diese zickzack fliegen, um nicht gefangen zu werden – doch es schien kaum vorstellbar, dass Fledermäuse diese schnellen Informationen noch verwerten, um schliesslich zuzuschnappen.
Experiment als Schnelligkeitstest
Laut dem beteiligten Forscher Lutz Wiegrebe konnte das Team nun aber zeigen, dass dies tatsächlich der Fall ist. Die Reaktionen liegen laut dem Experten bei 50 bis 100 Millisekunden – schneller als die Pupillenbewegung beim Menschen, die mit Reaktionszeiten zwischen 200 und 300 Millisekunden arbeitet.
Um die Messungen durchzuführen, hatten die Forscher Mehlwürmer als Köder an eine Angel gehängt. Hochgeschwindigkeitskameras filmten die Wasserfledermäuse bei einer schwierigen Aufgabe: Der Köder wurde automatisch weggerissen, sobald eine Fledermaus den Wurm fangen wollte. Doch sie erwischte ihn trotzdem.