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Eine Schweizer Wespe auf einer Wabe.
Legende: Das ist die neue Schweizerin: Polistes helveticus mit der charakteristischen schwarzen Antennen-Oberseite. Christine Dobler Gross

Natur & Tiere Frisch eingebürgert: die Schweizer Wespe

Jahrzehntelang flog sie inkognito durch die Schweiz – von allen Kennern für ein nördliches Exemplar der Zierlichen Feldwespe (Polistes bischoffi) gehalten, die eigentlich in Südeuropa heimisch ist. Dabei handelte es sich bei dem Insekt um eine ganz eigene Art.

Erkannt wurde die Verwechslung durch die Klimaerwärmung. Die Zierliche Feldwespe hat sich in den letzten Jahren aus dem Mittelmeerraum immer weiter nach Norden ausgebreitet und lebt inzwischen auch in der Schweiz. Als der Insektenforscher Rainer Neumeyer in einem Sumpfgebiet bei Zürich einige Exemplare fing, fiel ihm auf, dass sie sich an den Antennen minimal unterscheiden.

Die Zierliche Feldwespe hat gelbe Antennen. Doch bei der jetzt entdeckten Art ist die Antennen-Oberseite schwarz. Nach einigen Recherchen fand Neumeyer seine Vermutung dann bestätigt: Die in den 1930er-Jahren als nördliche Vorkommen der Zierlichen Feldwespe eingestuften Exemplare sind einer anderen, bisher unbeschriebenen Art zuzurechnen.

Das Naturhistorische Museum Bern sprach von einer «kleinen wissenschaftliche Sensation» – auch weil die Schweiz nun eine eigene Wespe hat. Ihr wurde der Name Schweizer Wespe (Polistes helveticus) gegeben.

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