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Blick vom Nordufer auf den Gardasee, im Hintergrund die Alpen.
Legende: Man sieht die Plastikpartikel nicht ... doch gerade deshalb sind sie gefährlich: Kleinsttiere essen sie und bringen sie so in unsere Nahrungskette. Wikipedia

Natur & Tiere Schädlicher Plastikmüll im Gardasee

Nicht nur die Ozeane sind vom zunehmenden Plastikmüll gefährdet, sondern auch unsere Seen. Nun haben Forscher am Gardasee Plastikteilchen gefunden – und zwar mehr als erwartet. Die Teilchen sind eine Gefahr für die Umwelt und unsere Gesundheit.

Kunststoffe sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken – und scheinbar auch nicht mehr aus der Natur. Forscher der Uni Bayreuth und der TU München fanden in einer Studie Mikropartikel im Uferbereich des Gardasees. Sie waren teilweise genauso dicht verstreut wie an Meeresstränden.

Mikropartikel

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Legende: Keystone

Sie entstehen aus Kunststoff, den Sonne und Wasserkraft zu kleinsten Teilchen mit weniger als fünf Millimetern Grösse zermalmt. Kunststoff wird in der Natur gar nicht oder nur sehr langsam abgebaut. So gelangen die Teilchen über die Meere in unsere Nahrungskette.

Die winzigen Plastikteilchen stammen vorwiegend von Konsumgütern und Verpackungen. Sie geraten dem Bericht der Forscher zufolge über Mülldeponien in den See und in ufernahe Gebiete oder werden direkt dort fortgeworfen.

Aus dem Müll auf unsere Teller

Die Teilchen sind gefährlich, weil sie so klein sind, dass Fische, Würmer und andere wirbellose Tiere sie mit Nahrung verwechseln können. Damit steigt laut Studie auch das Risiko, dass giftige Platikreste in die menschliche Nahrungskette gelangen.

In Würmern, Schnecken, Muscheln, Wasserflöhen und Muschelkrebsen konnten die Forscher winzige fluoriszierende Kunststoff-Ablagerungen nachweisen. Diese Tiere sind alle am Gardasee heimisch und dienen als Nahrungsquelle für andere Tiere, zum Beispiel Wasserflöhe, die wiederum eine Hauptnahrungsquelle für Fische sind. Und der landet fangfrisch in den Restaurants der Region.

Städtische Gebiete noch mehr betroffen

Mit einer so grossen Verunreinigung hatten die Forscher nicht gerechnet. Der See liegt direkt unterhalb der Alpen, Bäche und Flüsse haben daher keine lange Strecke zum See. Sie vermuten, dass Süsswasser-Ökosysteme nahe an städtischen Zentren und Industrien noch viel stärker betroffen sind. Besonders viele Mikropartikel fanden sich am Nordufer des Gardasees, Grund ist die häufige südwestliche Windrichtung.

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