Luc Thévenaz, Experte für Faseroptik, arbeitet derzeit intensiv mit der Spinne Nephila edulis . Ihre Fäden liessen sich künftig in Sensoren verwenden, die Substanzen aufspüren. Denn Spinnenseide hat ähnliche Eigenschaften wie lichtleitende Glasfasern – doch sie reagiert chemisch weniger träge.
Spinnenseide besteht aus Eiweissketten. Die Bindungen ihrer Helixstruktur reagieren mit chemischen Substanzen. Die Helix wickelt sich immer dann auf, erklärt Thévenaz, wenn Moleküle wie Essigsäure oder Ammoniak mit ihren Bindungen in Kontakt kommen. Das verändert, wie die Fäden Licht leiten – die Basis für einen Einsatz als Sensoren.
Weiter entdeckten die Grundlagenforscher: Die Veränderungen in der Fadenstruktur sind umkehrbar – so wäre ein solcher Sensor mehrfach verwendbar. Derzeit wird untersucht, wie man die Fäden mit Molekülen verändern kann, um gezielt Reaktionen hervorzurufen.