Der Eindruck rückläufiger Bestände entsteht laut Forschern auf Mallorca dadurch, dass sich diejenigen Fische erfolgreicher vermehren, die einen grösseren Hang zur Vorsicht in den Genen tragen. In einer Langzeitstudie untersuchten sie die Bestände von Schriftbarschen und Ringelbrassen.
Während Schriftbarsche in Schutzgebieten die Köder sofort attackierten, taten sie das in den befischten Gebieten kaum. Die These der Forscher: Die aggressiveren der Raubfische wurden mit der Zeit aus dem Bestand verdrängt. Die Vorsichtigen hingegen überlebten und vererbten ihre Eigenschaften an mehr Nachwuchs. Die alles fressende Ringelbrasse dagegen war überall schlecht zu fangen.
Eine andere These sei, dass die Unfangbarkeit nicht von der Selektion käme, sondern die Fische direkt lernen, dass bestimmte Köder gefährlich sind. Die Forscher geben jedoch zu bedenken, dass dann auch die Ringelbrasse auf die Bedrohung hätte reagieren müssen.