Das Phänomen der leuchtenden Steine wurde erstmals 1852 von George Gabriel Stokes beim Mineral Fluorit beobachtet. Daher kommt auch die Bezeichnung Fluoreszenz.
Bisher sind etwa 200 Mineralien bekannt, die in den aufregendsten Farbkombinationen und mit unglaublichen Effekten fluoreszieren. Doch was bringt die Steine zum Leuchten?
Sichtbares und unsichtbares Licht
Um das zu verstehen, muss man zuerst wissen, was denn eigentlich das Licht ist, das unsere Augen wahrnehmen können: Sichtbares Licht ist jener Teil der elektromagnetischen Strahlung von der Sonne, welchen wir mit unseren Augen wahrnehmen können.
Diese elektromagnetische Energie wandert in Wellen durch den Raum. Man kann diese Wellen mit denen vergleichen, die ein in ruhiges Wasser geworfener Kieselstein auslöst. Den Abstand zwischen den elektrischen Wellen bezeichnet man als Wellenlänge.
Der für Menschen sichtbare Bereich der elektromagnetischen Strahlung ist eng begrenzt. Ultraviolett (mit kurzer Wellenlänge) und Infrarot (mit langer Wellenlänge) werden zwar von einigen Tieren wahrgenommen, nicht aber von uns Menschen.
Farbe aus dem Nichts
Wenn Lichtstrahlen auf Gegenstände treffen, werden sie normalerweise zurückgeworfen – dies macht die Gegenstände für unser Auge sichtbar. Bei der Fluoreszenz handelt es sich um eine Art Transformation von Strahlen aus einer für uns unsichtbaren Wellenlänge (UV-Strahlung) in eine sichtbare Wellenlänge (Licht).
Und das funktioniert so: Die einstrahlende Wellenlänge der UV-Lampe wird vom Gestein zum Teil aufgenommen. Die Energie des UV-Strahls wird also zu einem Teil «verzehrt».
Die übriggebliebene Energie wird vom Stein wieder abgestrahlt – durch den Energieverlust aber in einer anderen Wellenlänge. Und bei einigen Mineralien liegt die Wellenlänge der Abstrahlung im für den Menschen sichtbaren Bereich. In solchen Fällen beginnt der Stein zu leuchten – und Physik wird magisch.