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Caroline Schuppli – als Orang-Utan-Forscherin im Dschungel
Aus Kultur Extras vom 05.11.2018.
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Schweizer Affenforscherin Ganz nah an den Orang-Utans

Caroline Schuppli lebt ihren Kindheitstraum: Sie ist Orang-Utan-Forscherin auf Sumatra. Auch dank dem «Dschungelbuch».

Als Kind liebt sie Disneys «Dschungelbuch». Besonders der Urwaldjunge Mogli hat es ihr angetan. Seinetwegen will die Zürcherin Caroline Schuppli unbedingt in den Dschungel.

Nun ist die Evolutionsbiologin tatsächlich dort gelandet. Gut die Hälfte des Jahres lebt und forscht sie auf der indonesischen Insel Sumatra, mitten im Urwald, Stunden von der nächsten Ortschaft entfernt.

Manchmal streifen Tiger durch ihr Camp. Sie stand schon Auge in Auge mit einer Kobra. Doch all das nimmt sie auf sich für ihre Passion: die Orang-Utan-Forschung – und den Schutz dieser einzigartigen Menschenaffen.

Lieber Dschungel als Familienheim

Der Grund für ihre Passion ist nicht nur Mogli. Die Eltern nehmen Caroline Schuppli schon als Kind mit auf Reisen. Mit 10 Jahren geht es nach Afrika, dort besuchen sie Schimpansenforscher.

Von da an ist Caroline Schuppli klar: Es soll nicht einfach ein Leben im Dschungel sein. Sie will Menschenaffen erforschen. Die ehrgeizige junge Frau aus Wädenswil (ZH) setzt den Plan um und forscht nun schon seit 8 Jahren auf Sumatra. Seit 6 Jahren leitet sie die Forschungsstation.

Eine Nahaufnahme eines Orang-Utans.
Legende: Menschenaffen faszinieren Caroline Schuppli schon als Kind. Keystone / Monika Skolimowska

Zu Hause würde sie immer wieder gefragt, ob sie sich nicht ein geregeltes Leben in der sicheren Schweiz, mit Familie, wünsche, anstelle des entbehrungsreichen Lebens ohne fliessend Wasser, Strom oder Internet im Dschungelcamp. «Doch im Moment ist mir die Arbeit auf Sumatra derart wichtig, dass ich meine ganze Energie dafür verwenden will.»

Umweltschutz gehört zur Forschung

Neben der Forschung engagiert sie sich auch für den Schutz der Orang-Utans. Sie erlebt praktisch täglich, wie rund um ihr Forschungsgebiet der Urwald abgeholzt wird. Darum hat sie auch beim Aufbau einer lokalen Stiftung geholfen.

Und sie stellt so viele Einheimische wie möglich an: als Köche, Bootsfahrer oder Forschungsassistenten. Denn die Jobs auf der Forschungsstation sind eine beliebte Alternative zur gefährlichen Arbeit als illegaler Holzfäller.

Ein Einheimischer, der auf der Forschungsstation einen Kochlöffel in die Hand nimmt, ist einer weniger, der mit der Kettensäge in der Hand die Lebensgrundlage der Orang-Utans zerstören könnte.

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