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Natur & Tiere Kothäufchen für die Mitbewohner

Dreifinger-Faultiere hängen die meiste Zeit ihres Lebens in Baumkronen herum. Doch einmal in der Woche hinterlassen sie ein Kothäufchen am Boden – obwohl sie dort viel stärker von Raubtieren bedroht sind. Warum sie den Kot nicht einfach fallen lassen? Das Rätsel ist endlich gelöst.

Das Dreifinger-Faultier

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Es lebt in den tropischen Regenwäldern des amerikanischen Kontinents und hängt meist halb schlafend in den Bäumen. Es frisst und schläft so, auch Paarung und Geburt erfolgen hängend. Faultiere sind äusserst langsam, ihre Höchstgeschwindigkeit liegt etwa bei vier Metern pro Minute.

Das lebensgefährliche wöchentliche Ritual der Dreizehen-Faultiere hat mit ihrem besonderen Fell zu tun. Darin leben zum einen Algen, weshalb der Pelz der Tiere oft grünlich erscheint. Zum anderen dient er jedoch auch mehreren Insektenarten als Lebensraum; unter anderem Motten – und das nicht grundlos.

Forscher der University of Wisconsin-Madison (USA) fanden nämlich heraus, dass die Motten ihre Eier in den frischen Kot der Faultiere legen. Wenn das Faultier also am Boden sein Geschäft erledigt, verlässt die Motte das Fell und legt ihre Eier ab. Der Kot dient den Larven als Nahrung. Sobald sie zu Motten herangewachsen sind, suchen sie sich einen neuen Faultierwirt.

Und der Nutzen für das Faultier? Die Insekten bringen Stickstoff- und Phosphorverbindungen ins Fell, die den winzigen Algen im Fell als Nahrungsgrundlage dienen, berichten die Forscher. Die Algen wiederum landen bei der Fellpflege im Magen der Faultiere und dienen als leicht verdauliche und fettreiche Ergänzung des Speiseplans. Noch dazu ist das algengrüne Fell besonders zur Regenzeit eine gute Tarnung.

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