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Erst Mond, nun Sonne Indien schickt Forschungssatellit Aditya-L1 in Richtung Sonne

Wenige Tage nach der erfolgreichen Landung auf dem Südpol des Mondes nimmt Indien die Sonne ins Visier.

Erst vor wenigen Tagen schrieb Indien mit der Landung am Südpol des Mondes Raumfahrtgeschichte. Vergangenen Samstag konnte die Raumfahrtbehörde ISRO den nächsten Erfolg verbuchen: Ihr Forschungssatellit Aditya-L1 startete in Richtung Sonne.

Das Ziel ist ein Bereich um den «Lagrange Punkt 1», der rund 1.5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt liegt. An diesem Punkt sollen sich die Gravitationseffekte von Sonne und Erde aufheben. Das lässt Aditya-L1 in ihrer Umlaufbahn um die Sonne praktisch schweben – und damit nur wenig Treibstoff verbrauchen.

Kleine Auffrischung: Gravitations-ABC

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Unter Gravitation versteht man auch Massenanziehung oder Schwerkraft. Sie beschreibt das Phänomen, dass sich alle Objekte, die eine Masse haben, anziehen. Die Sonne zieht die Erde an, die Erde zieht auch die Sonne an – allerdings unterschiedlich stark: Je höher die Masse, also das Gewicht des Objektes, umso stärker ist seine Gravitation.

Der Mond ist ungefähr 81 Mal leichter als die Erde. Dementsprechend ist die Anziehungskraft des Mondes auf Objekte weniger stark – was den zweiten Menschen auf dem Mond, Buzz Aldrin, wie ein Känguru umher hüpfen liess. Die Gravitation der Sonne ist rund 28-mal höher als jene der Erde. Mit zunehmender Entfernung der Objekte nimmt die Gravitation ab.

Permanenter Blick auf Sonne

Rund vier Monate soll die Reise der Sonde dauern. Kommt sie wie geplant an ihrem Zielort an, hat sie einen unverstellten Blick auf die Sonne. Während fünf Jahren soll Aditya-L1 die äussersten Sonnenschichten untersuchen.

Das Ziel der Mission: Das Wetter auf der Erde und auf anderen Planeten besser zu verstehen. Dafür analysieren die Forschenden Daten von Sonnenwinden, Sonnenflackern und Sonneneruptionen.

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