Teleskop Cheops startklar - Den Exoplaneten auf der Spur
Am 17. Dezember startet das Weltraumteleskop Cheops ins All. Die Federführung dieses europäischen Raumfahrtprojekts liegt in der Schweiz – das gab es noch nie.
Cheops ist eigentlich einfach ein Satellit, in dem ein Teleskop steckt. Nicht sehr gross, würfelähnlich, etwa 1,50 Meter auf 1,50 Meter gross. Hoch über unseren Köpfen wird er um die Erde kreisen und von dort Planeten genauer unter die Lupe nehmen, die ausserhalb unseres Sonnensystems liegen – sogenannte Exoplaneten.
Warum ein Teleskop im All? Auf der Erde werden Teleskope massiv gestört durch die Turbulenzen der Erdatmosphäre. Ein Teleskop im All hat diese Probleme nicht und kann deshalb bessere Bilder liefern.
Bei Cheops geht es aber nicht um schöne Bilder, wie etwa beim bekannten Weltraumteleskop Hubble, das Bilder ferner Galaxien liefert. Cheops nimmt gezielt helle Sterne ins Visier, von denen man bereits weiss, dass um sie Planeten kreisen.
Mittels ultrapräziser Lichtmessungen vermisst Cheops diese Exoplaneten dann so genau wie nie zuvor. In Kombination mit den Messungen anderer Instrumente lassen sich diese weit entfernten Planeten – zu denen wir nie werden fliegen können – dann genauer beschreiben.
Aufschwung für Exoplaneten-Forschung
Die Leitung des Projektes hat der Astronom Willy Benz von der Universität Bern mit seinem Team. Zehn weitere Nationen nehmen an der Mission teil. Die Bestandteile des Teleskops stammen ebenfalls aus verschiedenen europäischen Ländern.
Es ist ein vergleichsweise kleines Projekt der europäischen Raumfahrtbehörde ESA, das in sehr kurzer Zeit umgesetzt wurde, denn die Erforschung von Exoplaneten hat einen riesigen Aufschwung erlebt in den letzten Jahren. Mehr als 4000 Exoplaneten sind unterdessen bekannt.
Gibt es Leben auf diesen fernen Welten?
Besonders interessiert natürlich die Frage, wo es allenfalls Leben gibt auf diesen fernen Welten. Auch Didier Queloz, der frisch gebackene Schweizer Nobelpreisträger und Entdecker des ersten Exoplaneten ist Teil des Teams, das nun für die Ausführung der Mission zuständig ist.
Spuren von Leben werden die Wissenschaftler mit Cheops nicht finden – aber sie liefern die exakten Messungen, damit man mit anderen Instrumenten dann den nächsten Schritt gehen kann.
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