Mehr als 13 Milliarden Lichtjahre liegen zwischen der entferntesten bekannten Galaxie und der Erde: Ein Team von US-Forschern um den Schweizer Astrophysiker Pascal Oesch hat die Sterneninsel mit der Katalognummer EGS-zs8-1 entdeckt – und dafür fast bis an den Rand des sichtbaren Universums geblickt. Weil das Universum nach aktuellen Messungen 13,8 Milliarden Jahre alt ist, kann kein Teleskop weiter als 13,8 Milliarden Lichtjahre ins All spähen. Ein Lichtjahr entspricht etwa 9,5 Billionen Kilometern.
Die Aufnahmen der US-Forscher der Yale-Universität zeigen die ferne Galaxie vergleichsweise kurz nach dem Urknall: Das weit gereiste Licht stammt aus einer Zeit, als das Universum 670 Millionen Jahre alt war, also nur etwa fünf Prozent seines heutigen Alters erreicht hatte.
Erhellte die Galaxie das «Dunkle Zeitalter»?
Die Untersuchung zeigt auch, dass die ferne Galaxie zum sichtbaren Zeitpunkt rund 80 Mal schneller neue Sterne bildete als unsere Milchstrasse heute. «Sie hatte schon damals bereits mehr als 15 Prozent der Masse unserer eigenen Milchstrasse aufgebaut», erläutert Oesch.
Bislang wurden nur eine Handvoll Galaxien in ähnlich grossen Entfernungen entdeckt. Die Forscher vermuten, dass Galaxien wie EGS-zs8-1 für das Ende des «Dunklen Zeitalters» eine entscheidende Rolle spielten. Denn erst durch die Strahlung der ersten Sterne wurde das nach dem Urknall intransparent gewordene Wasserstoffgas durchsichtig – und Licht überhaupt wieder sichtbar.