Ein internationales Forscherteam hat die hohen Marswolken genau vermessen und sucht nun Erklärungen dafür. Weder Eiskristalle oder Staub noch Polarlichter könnten die mysteriösen Gebilde nach derzeitigen Kenntnissen der Marsatmosphäre eindeutig erklären, schreibt die Gruppe um Agustin Sánchez-Lavega von der Universität des Baskenlandes in Bilbao (Spanien) im Fachjournal «Nature» .
Die bekannten Marswolken aus Kohlendioxid- oder Wassereiskristallen, reichen bis auf eine Höhe von 100 Kilometern, seine Staubwolken kommen bis auf 60 Kilometer. Polarlichter seien bislang bis in einer Höhe von 130 Kilometern beobachtet worden, schreiben die Wissenschaftler.
Weitere Beobachtungen erforderlich
Am besten passen ihnen zufolge Wassereispartikel einer Grösse von etwa 100 Nanometern (Millionstel Millimetern) – allerdings müsste die Temperatur in der höheren Marsatmosphäre dann etwa 50 Grad Celsius niedriger sein als bisher bekannt. Bei Kohlendioxid-Eis wären es gar 100 Grad. Weitere Beobachtungen seien erforderlich, um die Ursache einzugrenzen.
Laut Paul Hartogh vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen könnten Dichteschwankungen in der Atmosphäre zu diesen hohen Wolken führen. Um die Eiskristalle in eine solche Höhe zu bringen, bedürfe es extremer vertikaler Windgeschwindigkeiten, erklärt Hartogh.