Die folgenden Informationen und Aussagen entsprechen dem Wissensstand während der Durchführung des Live-Chats. Aktuelle Informationen zur Corona-Pandemie finden Sie auf srf.ch/coronavirus und in der SRF News App
Chatprotokoll
Ich in 70 Jahre alt. Diabetes Typ II.:Mein Hba1c liegt bei 6,9, vor 5 Monaten 7,1. Ich behandle mit morgens und abends Janumet 1000 mg. Bluthochdruck gut eingestellt mit Irbesarten 300 mg morgens und 5 mg Torasemid Diureticum. Vor 6 Jahren Darmkrebs, geheilt, keine Chemo, keine Bestrahlung, aber 5 Jahre lang Mistel gespritzt. Wie hoch ist mein Risiko für einen schlechten Verlauf?
Dagmar Birkner-Binder: Guten Abend. Sie gehören durch ihren Diabetes und den erhöhten, aber gut behandelten Bluthochdruck zu der Risikogruppe. Es gelten für sie die üblichen Regeln vom BAG um sich möglichst nicht mit dem Virus anzustecken. Leider haben wir aktuell keine gesichrten Daten um ein Risiko in Prozenten auszudrücken. Dies ist sehr individuell. Auch Personen mit Risikofaktoren können von unauffälligem d.h ohne Symptomen bis ernster erkranken. Leider kann ich ihnen diesbezüglich keine genaueren Angaben machen.
Guten Abend, meine Eltern sind 66 und 67 und soviel bekannt ist beide gesund (nie geraucht, kein Alkohol). Ist es vertretbar, dass unsere Tochter (4 Jahre) für eine Woche zu ihnen in die Ferien geht? Sie würden sie abholen und bringen, ohne Kontakt zu uns Eltern. Sowohl sie als auch wir waren die letzten Wochen isoliert (keine sozialen Kontakte näher als 2m, nur einkaufen, sonst home office, die Tochter spielte nur draussen mit den immer gleichen drei Kindern). Vielen Dank
Cécile Fompeyrine: Gemäss BAG ist das Übertragungsrisiko des Coronavirus durch kleine Kinder sehr gering. Das Problem ist der Kontakt, der zwischen Eltern und Grosseltern stattfinden kann bei der Uebergabe des Kindes! Es bedeutet, dass es vertretbar ist Ihren Eltern die Enkeltochter während einer Woche anzuvertrauen, ohne dass ein Ansteckungsrisiko für ihre Eltern besteht. Wichtig ist, dass sie bei der Übergabe ihres Kindes auf mind. 2 m Abstand zur ihren Eltern achten.
Grüezi miteinander Meine Frau und ich, Jahrgang 1953 und 1948, sind soweit „gut erhalten“, leiden an keiner der genannten/aufgelisteten Krankheiten/Symptome. Zudem sind wir in der glücklichen Lage einen genügend grossen Garten zu besitzen, in welchem alle Sicherheit relevante Massnamen, wie Abstand usw. umsetzbar sind. Dazu nun unsere Fragen: • Ist es angezeigt, unter den vorgenannten Umständen, unsere Enkel für Kurzbesuche bei uns im Garten zu empfangen? • Ist es für uns ratsam unseren Einkauf selber zu tätigen. Natürlich auch hier unter Einhaltung der vorgegebenen Sicherheitsmassnahmen (eventuell Gesichtsmaske notwendig)? • Ist es zum jetzigen Zeitpunkt angebracht in unser abgelegenes Rustico im Tessin (Obere Leventina) für einige Tage zu bleiben? Besten Dank für eine kleine Rückmeldung.
Tatjana Kistler: Guten Abend! Gemäss heutiger Information des Bundesamts für Gesundheit dürfen Sie Ihre Enkel, sofern sie jünger als zehn Jahre sind, im Garten für Kurzbesuche empfangen. Versuchen Sie jedoch, den Direktkontakt mit Ihrer Tochter/Ihrem Sohn zu vermeiden, da sie das Coronavirus übertragen können. Weitere Informationen hierzu finden Sie beim BAG. Um Rücksicht auf die Situation und die Kapazitäten des örtlichen Gesundheitswesens im Tessin zu nehmen, empfiehlt es sich derzeit noch nicht, das Ferienhaus aufzusuchen. Jetzt, da die Massnahmen des Bundes allmählich gelockert werden, geht es vielmehr darum, durchzuhalten und einander weiterhin beizustehen, denn die Gefahr einer Ansteckung ist noch nicht gebannt. Mit Amigos steht Ihnen beispielsweise ein Einkaufs- und kostenloser Lieferdienst zur Verfügung, der ausschliesslich von gesunden Freiwilligen geleistet wird, die gerne helfen möchten. Vielleicht wäre dies etwas Interessantes für Sie? Alles Gute!
Bis jetzt hörte ich vorallem wie Masken und andere Schutzkleider richtig angezogen werden. Aber wie diese richtig ausgezogen und entsorgt werden, hat noch niemand erklärt. Und das wäre doch auch sehr wichtig! Besten Dank für ihre Antwort.
Chat-Admin: Hier finden Sie unter anderem auch auf diese Maskenfrage eine Antwort: https://www.srf.ch/news/schweiz/alltag-mit-maske-muss-der-bart-fuers-maskentragen-ab
Meine Eltern sind 73 und 75. Sie gehen jeden Tag 1-2h im Wald/auf dem Land laufen (mit dem Auto hin und zurück) und bleiben ansonsten zu Hause. Setzt sie diese Aktivität einem höheren Risiko aus oder können sie das bedenkenlos weiterführen? Ich halte es für gesundheitsfördernd und stütze das.
Tatjana Kistler: Guten Abend! Wie Sie richtig erwähnen, ist es wichtig, sich an der frischen Luft zu bewegen. Zentral, wie Sie es ebenfalls schildern, ist es, dies unter Einhaltung der Weisungen des Bundes, also mit genügend Abstand zu den Mitmenschen und unter Einhaltung der Hygieneregeln des Bundesamts für Gesundheit, zu tun und Wege zu meiden, die gut frequentiert werden.
Mein Mann, 67-j., vor 8 J. leichter Herzinfarkt, 2 Stents, Blutdruck und Cholesterin sind optimal eingestellt. Bei der jährl. Kontr., Ultraschall und Bel.-EKG war alles i.O., die Leistung am Ergometer gem. Arzt sogar bei 150% des altersgem. Normwertes. Trotzdem gilt er nach Def. des BAG als Risikoperson mit den entspr. Empfehlungen. Für mich, im gleichen Haushalt lebend, 62-j., ohne eine als Risiko bez. Vorerkr., noch erwerbstätig, ist das ein Spagat. Was sind die Empfehlungen für Angehörige?
Katharina Tobler: Liebe Frau B., es gilt wie für alle anderen, sich an die Regeln des BAG zu halten, damit sie selber sich nicht anstecken und ihren Partner so gefährden.
Guten Abend, ich bin eine 68jährige, guet zwäge Seniorin. Ich habe folgende Frage: Geht es, dass ich Besuch bekomme (der selbstverständlich den empfohlenen Abstand und die Hygienemassnahmen einhält)? Wie gross ist die Ansteckungsgefahr - z.B. über Aerosole -, und gibt es dabei einen Unterschied, ob wir im Freien auf dem Balkon oder drinnen am Tisch sitzen?
Katharina Tobler: Liebe Frau J. grundsätzlich sind Besuche mit dem entsprechenden Sicherheitsabstand erlaubt. Für den Besuch wäre es natürlich sinnvoll, wenn dieser nicht mit den ÖV anreisen müsste. Draussen, mit mehr bewegter Luft, ist das Risiko geringer als in der Wohnung.
Guten Tag, ich bin knapp 69 Jahre alt, leide an keiner Krankheit, bin normal gewichtig, rauche nicht, nehme keine Medikamente und treibe seit langem regelmässig Sport. Mit anderen Worten: ich bin eine fitte Seniorin. Natürlich halte ich mich an die Auflagen der Behörden wie Hände waschen, Abstand halten etc. Ich bin weder ängstlich noch leichtsinnig. Nun macht es mir grundsätzlich Mühe, mich in der Risikogruppe zu sehen, zu Recht?
Katharina Tobler: Liebe Frau J, grundsätzlich gehören Sie (leider) aufgrund ihres Alters in die Risikogruppe. dass Sie sich nicht so fühlen, ist verständlich: Die Menschen fühlen sich heute 10 bis 15 Jahre jünger, als es ihrem biologischen Alter entspricht. Im Verleich zu anderen Gleichaltrigen haben sie aufgrund ihres gesunden Lebensstils sicher ein geringeres Risiko. Machen Sie weiter so: an die Auflagen halten, weder ängstlich noch leichtsinnig.
Hallo. Vielen Dank für Ihre Arbeit. Frage: Wir sind eine Band mit 7 Personen und würden gerne den Probebetrieb wieder aufnehmen. Dies findet nicht im öffentlichen Raum statt und wir haben die Möglichkeit genug Abstand zu halten und vereinzelt sogar Plexiglaswände zum Abtrennen. Ist dies so möglich oder sollen wir zuwarten? Besten Dank
Chat-Admin: Ansammlungen von 5 und mehr Personen sind nach wie vor verboten. Mehr Informationen finden Sie hier: https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/ausbrueche-epidemien-pandemien/aktuelle-ausbrueche-epidemien/novel-cov/haeufig-gestellte-fragen.html#671807244
Warum werden alle Menschen über 65 in den gleichen Topf geworfen? Zwischen 65 und 85 liegt eine ganze Generation.Ich bin 66, fühle mich wie 55, bin noch zu 80% im Arbeitsprozess und das gerne, habe weder Bluthochdruck, noch Diabetes, noch Herz-Kreislaufprobleme, noch sonstige Vorerkrankungen.Das ist doch ein grosser Unterschied zu einem gebrechlichen Menschen, der 20 Jahre älter ist, als ich.Also: warum macht man da keine Unterschiede?
Tatjana Kistler: Guten Abend! Die momentane ausserordentlichen Lage stellt alle vor Herausforderungen, welche die Gesellschaft nur als Ganzes bewältigen kann. Derzeit stellen sich viele Fragen rund um die Exit-Strategie aus der Corona-Krise zurück in die Normalität. Pro Senectute setzt sich dafür ein, dass eine Gruppe besonders gefährdeter Menschen nicht allein aufgrund eines einzigen Kriteriums, des Alters, definiert werden sollte, respektive laufend evaluiert und gegebenenfalls angepasst werden muss. Es ist wichtig, gerade jetzt, da die Ansteckungskurve abflacht, durchzuhalten und sich weiterhin an die Weisungen des Bundes zu halten. Nur wenn wir alle, Jung und Alt, als Vorbilder vorangehen und uns gegenseitig unterstützen, können wir die Corona-Krise schnellstmöglich gemeinsam, als ganze Gesellschaft, meistern.
Dürfen die Grosseltern auf ein Zvieri vorbei kommen, wenn zwischen den Erwachsenen genügend Abstand eingehalten wird?
Katharina Tobler: Ein treffen mit genügend Abstand ist mit dem entsprechenden Abstand erlaubt. Es stellt sich höchstens die Frage, wieviel Risiko die Grosseltern auf sich nehmen, um zu Ihnen zu gelangen.
Hallo, In der BAG-Liste für gefährdete Mensch steht: …oder mit bestehender Vorerkrankung, Vorerkrankungen sind u.a. Erkrankungen und Therapien, die das Immunsystem schwächen und Krebs. - Nun, ich bin 60 Jahre alt, noch voll im Geschäftsleben, hatte vor 4 Jahren Prostatakrebs mit OP Entfernung und bis heute keinen Ableger, sondern nur Stress-Inkontinenz, 3 Monate danach eine schwere Lymphozele mit Sepsis und wäre fast gestorben. Gehöre ich damit zur Risikogruppe? vielen Dank für Ihre Antwort! MFG
Dagmar Birkner-Binder: Guten Abend. Mit Vorerkrankungen meint man meistens chronische Erkrankungen, aber natürlich auch Krebserkrankungen und rheumathologische Erkrankungen. Soweit ich es einschätzen kann, haben sie aufgrund des guten Verlaufes der Prostatakrebses und des Alters kein erhöhtes Risiko. Wie sie selber richtig beschrieben haben, kann man auch an einer Sepsis versterben. Im Falle von Auftreten von Symptomen, welche auf eine mögliche Coronainfektion hindeuten, würde ich ihnen trotzdem raten den Hausarzt telefonisch zu kontaktieren.
Weshalb dürfen Grosseltern die Enkelkinder nicht hüten, wenn die mittlere Generation das Problem darstellt? Das wäre der einfachste Kontakt ohne die Eltern.
Chat-Admin: Daniel Koch geht hier auf die Fragen zu seinen Aussagen von heute ein: https://www.srf.ch/news/schweiz/verhalten-in-der-pandemie-enkelkinder-umarmen-ja-hueten-nein
Dürfen jetzt Grosseltern und Menschen der Risikogruppe doch ihre Enkelkinder sehen und mit ihnen spielen? Ich bin verunsichert aufgrund der neuesten Aussage von Herrn Koch. Warum dürfen sie dann nicht auch betreuen? Und wenn die Gefahr von den Eltern ausgeht, warum dürfen wir dann Kontakt haben mit den Grosseltern? Ich komme nicht mehr draus.
Chat-Admin: Daniel Koch geht hier auf die Fragen zu seinen Aussagen von heute ein: https://www.srf.ch/news/schweiz/verhalten-in-der-pandemie-enkelkinder-umarmen-ja-hueten-nein
Meine Eltern (71 und 72) würde ich (47) gerne wieder mal besuchen. Ist ein Besuch mit gemeinsamen Essen im Garten ohne grösseres Risiko möglich? Sprich wir planen keinen gemeinsamen Aufenthalt im Haus.
Katharina Tobler: ja, das ist möglich, wenn der notwendige Abstand eingehalten wird.
Was empfehlen Sie zur Stärkung des Immunsystems für Personen 80+?
Dagmar Birkner-Binder: Dies ist nicht einfach zu beantworten. Sicherlich gehört neben einer gesunden Ernährung, vitamin und proteinreich auch eine gewisse Fitness mit Bewegung dazu. Vitamin D wird ebenfalls ein positiver Effekt zugeschrieben. Ebenfalls gehören soziale Kontakte, auch mit social Distancing dazu. Eine gute Stimmungslage ist ebnfalls nicht zu vernachlässigen.
Guten Tag, etwa wann können wir Grosseltern (66+71 Jahre alt) damit rechnen dass unsere Enkel uns mit weniger 2m Abstand besuchen dürfen?
Tatjana Kistler: Guten Abend! Das BAG informierte heute, dass Sie Ihre Enkel, sofern sie jünger als zehn Jahre alt sind, für Kurzbesuche sehen dürfen. Wichtig ist, dass Sie dabei weiterhin den direkten Kontakt mit Ihrer Tochter/Ihrem Sohn vermeiden, sprich die Regel von zwei Metern Abstand einhalten.
Ich bin zwar noch nicht 65 Jahre alt, jedoch in einem Wohnzentrum für Körperbehinderte Menschen. Sehe ich es richtig, dass es eine Empfehlung ist nicht einzukaufen und KEIN VERBIOT?
Katharina Tobler: Es ist nach wie vor eine Empfehlung. Viele Einkaufszentren bieten Händedesinfektion am Eingang an und im Laden sollte die Distanz von 2m möglichst eingehalten werden.
Ich bin 70. Vor Corona unterstützte ich zweimal pro Woche für je eine Doppelstunde als Klassensenior in einer 1. bzw.4.Klasse die Lehrperson. Ab dem 11.Mai wird die Schule wieder auf Klassenunterricht umgestellt. Darf ich da auch wieder mittun oder soll ich mich sicherheitshalber noch etwas gedulden?
Katharina Tobler: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie dort die notwendige Distanz einhalten können. Die Empfehlung ist sicher, sich noch ein wenig zu gedulden.
Ich werde im Juni 67 und arbeite noch zwei halbe Tage in einer Schule. Eigentlich fühle ich mich fit und gesund. Ich treibe regelmässig Sport, esse gesund, rauche nicht. Darf ich dieses Pensum ab 11.05.20 wieder ausüben? Und darf ich mit dem ÖV an den Arbeitsort und zurück reisen?
Cécile Fompeyrine: Das Alter von 65 Jahren ist nicht als strickte Grenze zu betrachten. Eine wichtige Rolle in der Risikogruppeneinschätzung spielen z.B. andere Vorerkrankungen. Wenn Sie keine andere Risikofaktoren als Ihr Alter aufweisen, ist eine Ausübung Ihrer Arbeitstätigkeit an einer Schule möglich, da Ihr Alter sehr nahe an der 65-Jahresgrenze liegt. Die Kinder, die jünger als 10 Jahren sind, sind kaum ansteckend. Das Ansteckungsrisiko ist dann eher im Kontakt mit Arbeitskollegen und im ÖV am grössten. Es ist in diesen Situationen wichtig die Schutzregeln vom BAG zu beachten (2 Meter Abstand, regelmässig Händedesindizieren/ waschen). Falls Ihre ÖV-Möglichkeiten dies nicht erlauben (z.B. zu dicht), steigt das Ansteckungsrisiko deutlich.
Der Virus ist nun mal da und durch das zu Hause bleiben oder Distanzhalten geht er ja auch nicht weg. So werden wir vermutlich ja irgendwann mal angesteckt, ob 30 oder 65+. Warum ist das Alter eine Barriere, auch wenn keine Vorerkrankungen sind?
Dagmar Birkner-Binder: Guten Abend. Sie haben vollkommen Recht. Der Virus macht keinen Halt vor Jung oder Alt, doch sehen wir , dass die Auswirkung des Virus eine unterschiedliche ist, abhängig vom Alter. Es ist eine Tatsache, dass Hochaltrige ein höheres Risiko haben an der Erkrankung oder besser gesagt mit der Infektion und Vorerkrankungen zu versterben. Wenn wir weniger Möglichkeit dem Virus geben sich zu verbreiten, dann kann es sein, dass er zumindest sich nicht allzustark vermehrt. Die Ansteckung hängt nämlich von der Viruslast und dem Immunsystem ab. Das Immunsystem altert wie unser gesamte Organismus, deswegen arbeitet sie im Alter auch etwas weniger gut. Und ja, der Virus wird nicht einfach verschwinden. Bleiben sie gesund.
Kennt man den Grund, wieso vorallem Menschen über 65 das grösste Ansteckungsrisiko haben? Könnte das u.U. auch mit unserer Lebens- und Ernährungsweise zusammenhängen?
Katharina Tobler: Das Ansteckungsrisiko ist altersabhängig nicht so unterschiedlich, aber das Risiko, aufgrund der Erkrankung mit Covid19 Komplikationen zu erleiden oder zu versterben.
Meine Frau und ich (68 unf 70 Jahre alt) hatten vor der Corona-Krise wöchentlich während jeweils 3 Stunden eine Putzfee, welche die Reinigungsarbeiten verrichtete. Seit anfangs März verzichteten wir auf ihre Dienste, weil wir beide zur Risikogruppe gehören. Können wir sie ab anfangs Mai wieder in unserer Wohnung arbeiten lassen? Wenn ja: unter welchen Voraussetzungen/Auflagen bezüglich Hygiene-/Distanzverhalten? Besten Dank!
Tatjana Kistler: Guten Abend! Ihre Entscheidung, angesichts der Risiken vorerst auf den Reinigungsservice zu verzichten, scheint mir angebracht. Es ist wichtig, die Risiken stets neu einzuschätzen. Es empfiehlt sich aber in jedem Fall, einen Direktkontakt während der Reinigungsarbeiten zu vermeiden und stets den Sicherheitsabstand von zwei Meter einzuhalten: Halten Sie sich, wenn möglich, nicht im gleichen Raum auf oder setzen Sie sich, wenn es das Wetter erlaubt, in den Garten/auf den Balkon.
Ich bin 70 Jahre und muss keine Medikamente einnehmen. Habe keine Herz oder Lungen Probleme. Mein Partner hat Herzerkrankung und Krebs. Darf ich nun Einkaufen oder nicht.
Katharina Tobler: Noch immer wird Personen mit Risikofaktoren (in Ihrem Fall das Alter) abgeraten, einkaufen zu gehen. Dies umso mehr, als Ihr Partner sich keinesfalls mit Covid19 anstecken sollte. Wenn Sie es einrichten können: delegieren Sie das Einkaufen weiterhin.
Ich fand noch original verpackte Hygiene Masken aus der letzten Pandemie Vorsorge. Kann ich diese noch verwenden?
Katharina Tobler: Ist die letzte Pandemievorsorge die Schweinegrippe? Ich gehe davon aus, dass Sie diese noch verwenden können.
Joggen: Als Jogger werde ich gegenwärtig oft böse angeschaut, sobald ich Leute kreuze. Dies scheint mir jedoch unsinnig zu sein, denn wenn ich den Virus hätte, wäre ich kaum mehr fähig zum Joggen. Wie sehen Sie das?
Tatjana Kistler: Guten Abend! Ich gehe davon aus, dass Sie zu keiner Gruppe besonders vor dem Coronavirus zu schützenden Menschen gehören. Die Reaktion Ihrer Gegenüber scheint offenzulegen, dass die Angst vor einer Ansteckung in der Bevölkerung gross ist, was zu respektieren ist. Gerade während der Inkubationszeit kann es sein, dass Sie eine Ansteckung noch nicht bemerken, das Virus aber übertragen können. Sofern Sie jedoch beim Sport an der frischen Luft die Hygieneregeln und Verhaltensempfehlungen des BAG einhalten und gut frequentierte Wege meiden, tun Sie Ihrer Gesundheit etwas Gutes.
Hatte vor 4 Jahren eine Lungenentzündung. Leide unter einer leichten COPD (Spiolto-Respimat Inhaler). Im Juni und September organisierte Ausflüge (je 10-20 Personen). Teilnehmen oder Abmelden? Wie stark Risiko gefährdet?
Dagmar Birkner-Binder: Guten Abend. Nun um ihre Frage richtig beantworten zu können bräuchte ich mehr Angaben. Grundsätzlich haben sie nach einer durchgemachten Lungenentzündung aktuell kein grösseres Risiko. Ebenfalls besteht durch die leichte COPD nur eine leichte Risikoerhöhung. Die Gruppe mit 10 bis 20 Personen ist aktuell eher die Frage ob erlaubt oder nicht. Dann kommt es drauf an wo sie den Ausflug machen. Draussen im Freien ist eine Ansteckung weniger gegeben als in einem geschlossenen Raum. Und dann kommt es drauf an wie sie reisen, ob mit den öffentlichen Verkehrsmittel oder mit dem Auto oder gar Fahrrad. All diese Dinge spielen eine Rolle. Hoffe ich konnte ihnen etwas weiterhelfen.
Sehr geehrtes Expertenteam, welche Vorsichtsmassnahmen empfehlen Sie Personen, die mit Risikopatienten (mit zusätzlicher Herzvorerkrankung) im gleichen Haushalt leben und beruflich mit vielen Schulkindern div. Alters im Hort arbeiten? Im Hort sind die Abstandsmassnahmen schlicht nicht möglich! Auf was muss ich besonders achten, um mich und meinen Risikopartner nicht noch mehr zu gefährden? Und mit welchen Vorerkrankungen nebst 65+ ist man am meisten gefährdet? Herzlichen Dank für Ihre Antwort!
Cécile Fompeyrine: Die erste Massnahme wäre sofort die Hände zu waschen, wenn Sie nach Hause kommen. Zum optimalen Schutz Ihres Lebenspartners sollten Sie idealerweise die Empfehlung zu social distancing (2m Abstand, häufiges Händewaschen, in Ellbogen Husten/ Niessen) im eigenen Haushalt weiterführen. Dies ist natürlich sehr abhängig von Ihrer Wohnsituation und die gegenseitige Bereitschaft. Dies kann auf Dauer schwierig sein, jedoch sollten Sie bei Symptomen wie Husten/ Fieber/ Atemschwierigkeit diese Massnahmen unbedingt umsetzen und sich isolieren. Ebenfalls sollten Sie Ihr Hausarzt informieren. Weitere Risikofaktoren sind Herzerkrankungen, Lungenerkrankungen und Diabetes (Blutzuckerkrankheit).
Ist man als 70ig-Jähriger mit Schlafapnoe ein Risikopatient?
Katharina Tobler: Mit 70 Jahren sind Sie bereits ein Risikopatient. Schlafapnoe ist ein Risikofaktor bei Vorhandensein von zusätzlichen Risikofaktoren (z. Bsp. Übergewicht)
Gehöre ich mit folgenden Werten zur Risikogruppe ? 75 Jahre alt, 1 Std. Ausdauersport pro Tag, Max Puls 170, Ruhepuls am Morgen 42, Blutdruck 75/115, Nichtrauer, kaum Alkohol, BDI 22.5.
Katharina Tobler: Mit 75 Jahren gehören Sie leider zur Risikogruppe, auch wenn Sie wie beschrieben sehr fit sind und sich sicherlich auch viel jünger fühlen.
Bin 66 Jahre alt und habe Bronchiektasen. Wie gefährlich ist das bei einer Covid-19 Infektion? Bin fit, sonst keine Beschwerden.
Katharina Tobler: Bronchiektasen gehören zu den Risikofaktoren für einen schwereren Verlauf einer Covid19-Erkrankung.
Wenn die Lockerungen nicht für Personen über 65 gelten, darf ich dann auch nicht z.b. zum Coiffeur oder zur Massage?
Tatjana Kistler: Guten Abend! Wenn Sie die Risiken für sich persönlich als gering einstufen, dürfen Sie, was überdies genauso für die Frage nach Bewegung an der frischen Luft gilt. Aber mit der nötigen Vorsicht. Der nächste Coiffeurbesuch wird entsprechend anders ausfallen als gewohnt: Nur die Hälfte der Coiffeurstühle darf vergeben werden. Zudem muss der Mund sowohl der Kundinnen und Kunden als auch der Coiffeurangestellten mit Schutzmaterial bedeckt werden. Schliesslich müssen Wegwerf-Handschuhe und Schutzüberzüge benutzt werden. Achten Sie auch darauf, vor dem Salon zu warten, bis der Kunde/die Kundin vor Ihnen das Geschäft verlassen hat und Sie vom Personal hereingebeten werden. Dient die Massage dazu, körperliche Beschwerden zu lindern, würde ich vorab telefonisch mit Ihrem Hausarzt über die Notwendigkeit und Möglichkeiten sprechen.
Guten Tag, wie gross ist das Risiko sich durch Aerosole im eher kleinen Lift eines Mehrfamilienhauses anzustecken, wenn unmittelbar vorher jemand diesen benutzt hat? Vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit!!
Cécile Fompeyrine: Wenn jemand in einem Lift hustet, werden sich die Tröfpchen auf die Flächen ansammeln und nicht in der Luft bleiben. Das Risiko sich anzustecken liegt eher in dem Kontakt mit den Flächen, wobei man sich anschliessend bei Berührung des Gesichts anstecken könnte. Deshalb ist es wichtig regelmässige Händehygiene durchzuführen.
Guten Abend. Meine Mutter ist 82 und eigentlich fit, hat aber Bronchiestasen. SIe war nun 2 Monate zu Huase und leiss sich ie LEbensmittel bringen. Nun aber möchte sie wieder allein einkaufen und auch wieder zum Arzt gehen. Kann man das erlauben?
Katharina Tobler: Sowohl has Alter wie auch die Bronchiektasen gehören zu den Risikofaktoren für einen schwereren Verlauf einer Covid19-Erkrankung: deshalb: Einkaufen nein, zum Arzt gehen ja, wenn es notwendig ist.
Mein Vater ist 91 Jahre alt und rüstig, keine Vorerkrankungen. Er wohnt mit mir (58) und meiner Tochter (19) zusammen in meinem Einfamilienhaus. Er war gewohnt, jeden Tag mit dem GA mit der Bahn zu verreisen und irgendwo in der Schweiz Zmittag zu essen. Wann kann er wieder regelmässig mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs sein? Wann wieder auswärts in einem Restaurant Zmittag essen? Sobald die Restaurants wieder offen sind?
Dagmar Birkner-Binder: Guten Abend. Diese Frage kann, so denke ich ihr Vater am besten beantworten. Ihr Vater gehört ganz klar zu der genannten Risikogruppe. Das Reisen mit der ÖV ist bis zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls mit einem höheren Risiko der Übertragung verbunden. Im Restaurant kann er an einem Einzeltisch eventuell den nötigen Abstand einhalten. Ihr Vater muss also eine Risikoabwägung treffen, was für ihn zu einer guten Lebensqualität gehört.
Ich, 72 jährige Rentnerin, Hobbyfotografin und viel unterwegs. Bin kein Massenmensch, eher Einzelgänger, kein Partymensch. Respektiere die Regeln von Abstand und Hygiene. Mit der Lockerung möchte ich wieder auf Fototour gehen (immer alleine). Wie sehen Sie das?
Tatjana Kistler: Guten Abend! Wie es Ihre Ausführungen beweisen, gehen Sie als Vorbild voran, halten sich an die zentralen Verhaltensempfehlungen und tragen so massgeblich zur Bewältigung der Corona-Krise bei. Wichtig scheint mir, dass Sie Ihre Route so wählen, dass Sie sich keinem Verletzungsrisiko aussetzen und so gut als möglich stark frequentierte Wege meiden.
Guten Abend. Ich bin 62 Jahre alt und fühle mich fit und gesund. Ich verfüge über ein intaktes Immunsystem und war seit mehreren Jahren weder an einer Grippe erkrankt noch litt ich an einer ernsthaften Erkältung. Seit ca 2 Jahren werde ich mit Vascord 40 behandelt. Der Blutdurck konnte so von 160 mmHg auf ca 125 mmHg eingestellt werden. Ich bin leicht übergewichtig. Muss ich mich zu den Risikogruppe zählen?
Katharina Tobler: Ein gut eingestellter Blutdruck ist kein Riskofaktor. Sie müssen sich nich nicht zur Risikogruppe rechnen, dennoch aber die Regeln des BAG gut einhalten.
Darf ich wieder verschiedene Leute treffen, wenn ich immer die 5-Personen und Abstands-Regel einhalte?
Cécile Fompeyrine: Die Empfehlung ist weiterhin möglichst Kontakt zu vermeiden. Gemäss BAG ist es erlaubt, sich bis zu 5 Personen zu treffen. Wenn der 2m Abstand eingehalten werden kann, besteht kaum Ansteckungsgefahr. In der Realität kann es jedoch sehr schwierig sein, sich an diesen Abstand durchgehend zu halten, insbesondere im Kontakt mit Kollegen. Wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören, ist es weiterhin empfohlen eher zu Hause zu bleiben.
Guten Tag, wie schätzen Sie es ein für Personen ab 65 im Juli in der Schweiz in einer gemieteten Ferienwohnung Ferien zu machen?
Dagmar Birkner-Binder: Guten Abend. Also es hängt schon ab, wie sie reisen wollen, ob mit dem eigenen Auto oder in öffentlichen Verkehrsmittel. In der Ferienwohnung haben sie dasselbe Risiko, wie zuhause. Wenn sie in die Berge fahren und sich viel draussen an der frischen Luft bewegen ist das Risiko ebenfalls den Virus zu ergattern gering. Lieber keine Städtereisen mit vielen Menschen. Wünsche ihnen viel Spass in der Ferienwohnung
Ich bin 73 Jahre alt ohne Vorerkrankung, mein Mann 78 mit Vorerkrankung. Können wìr wieder Lebensmittel einkaufen gehen. Ich vielleicht eher ohne Mann?
Tatjana Kistler: Guten Abend! Wir sind uns bewusst, dass die momentanen Massnahmen drastische Einschnitte mit sich bringen. Besonders jetzt, da wir schon mehrere Woche durchhalten, gilt es aber, die Vorgaben des Bundes weiterhin strikt einzuhalten. Denn das Risiko einer Ansteckung ist noch nicht gebannt. Es entstanden in den vergangenen Wochen diverse schöne Hilfsangebote, die weiterhin zur Verfügung stehen. Darunter Einkaufsdienste wie Amigos. Hierbei handelt es sich um einen Einkaufs- und kostenlosen Heimlieferservice für Lebensmittel und Gegenstände des täglichen Bedarfs, der ausschliesslich von gesunden Menschen geleistet wird, die gerne helfen möchten. Weitere Informationen finden Sie unter www.prosenectute.ch . Alles Gute!
Bin 94 gesund ohne vorerkrankungen Blutdruck normal , Gewicht normal.Treibe täglich Sport.Darf ich mich draussen ohne besondere Gefahr normal bewegen.
Tatjana Kistler: Guten Abend! Schön, zu lesen, dass es Ihnen so gut geht. Für Bewegung an der frischen Luft gelten die Hygieneregeln und Verhaltensempfehlungen des BAG. Wichtig ist auch, sich keinem Verletzungsrisiko auszusetzen. Unter folgendem Link finden Sie gute Ideen für Fitnessübungen innerhalb der eigenen vier Wände oder auf dem Balkon: https://www.sichergehen.ch/zu-hause-trainieren
Es heisst immer, dass man mit erhöhtem Blutdruck ein Risikopatient ist. Aber was heisst erhöht? Dazu wurde noch nie etwas gesagt. Ausgehend von 120/80 als Normalwert, ist dann 130/90 bereits erhöht? Oder muss man schon 160 und höher oben oder z.B. 100 und höher unten haben? Gibt es da einen ungefähre Grössenordnung?
Katharina Tobler: Bei jüngeren Personen sollte der Blutdruck (in Ruhe gemessen) nicht regelmässig über 125/85 liegen. Eine hypertone Blutdrucksituation ist ab einem Ruheblutdruck von 140/90 mmHg erreicht. Das Kriterium ist letztlich, ob aufgrund des erhöhten Blutdrucks bereits Organe Schaden genommen haben: unter anderem das Auge, das Herz (z. Bsp. Herzinfarkt, Verkalkung der Herzkranzarterien), das Hirn (Schlaganfall) oder die Niere.
Ich bin 65 Jahre und möchte wieder einmal ein paar Tage zu meiner Mutter 94 Jahre. Darf ich das?
Tatjana Kistler: Guten Abend! Die momentanen Massnahmen bringen drastische Einschnitte mit sich und zwingen besonders gefährdete Menschen zum Rückzug ins Private. Dennoch sind die Verhaltensempfehlungen und Hygieneregeln des BAG weiterhin strikt einzuhalten und weitere Lockerungen des Bundes abzuwarten. Denn das Risiko einer Ansteckung ist noch nicht gebannt. Somit müssen wir die Kontakte leider weiterhin auf digitalem Weg pflegen und einander telefonisch beistehen. Nur so können wir möglichst bald zur Normalität zurückkehren.
Ich bin 69 Jahre alt und hatte vor gut 4 Jahren einen Herzinfarkt. Medikamente täglich sind Xarelto 20 mg, Bisoprolol 2.5 mg, Perindopril 5 mg (1/2 Tablette) und 3 x die Woche ein Atozet 40/10. Es geht mir heute eigentlich besser als vor dem Herzinfarkt. Obwohl ich mich sehr wohl fühle, wundert es mich, wie sich die Einnahme der Medikamente auf das Risiko, mit dem Virus angessteckt zu werden, auswirken. Bin ich wirklich stärker gefährdet als ein gleichaltriger ohne Herzinfarkt?
Dagmar Birkner-Binder: Guten Abend. Es freut mich zu hören, dass es ihnen gut geht trotz ihrem Herzinfarkt vor 4 Jahren. Es ist tatsächlich richtig, dass sie all diese Medikamente benötigen. Die Einnahme der Medikamente ist für sie sehr wichtig und sie sind nicht der Grund, dass sie eher mit dem Virus angesteckt werden. Das erhöhte Risiko haben sie durch ihre angeschlagenen Gefässe im Körper. Wie es sich herausstellt tut der Virus eine Entzündung der Gefässe auslösen. Somit haben sie in der Tat ein höheres Risiko als eine gleichartige Person ohne Gefässschäden. Was aber nicht heisst, dass sie eine Infektion überleben können. Alles gute. Bleiben sie gesund weiterhin.
Herr Koch sagt, Grosseltern dürfen Kontakt zu ihren Grosskinder haben, sofern der direkte Kontakt zu den Eltern verhindert wird. Was raten Sie? Ist eine Umarmung mit dem 1Jährigen Enkel tatsächlich unproblematisch auch wenn die Grosseltern zur Risikogruppe (70+ und Bluthochdruck) gehören? Emotional ein sehr heikles Thema bei uns... Danke.
Cécile Fompeyrine: Sie haben recht, gemäss Herr Koch ist die Umarmung von einem 1-jährigen Kind auch für Risikopatienten nicht problematisch. Das Problem liegt eher an der Organisation, damit kein Kontakt zwischen den Eltern und Grosseltern (2m Abstand) stattfinden kann. Z.B. müsste man das 1-jährige zuerst ablegen, sich dann distanzieren bis zu mind. 2m, um dann den Grosseltern die Möglichkeit einer Umarmung mit dem Kind zu geben... Keine einfache Lösung!
Guten Abend, mein Grosskind feiert am Mittwoch seinen 7. Geburtstag und er fragt natürlich, ob ich zu seinem Geburi-Feschtli komme. Ich, 68, bin hin und hergerissen. Aber da ich mit den ÖV nach Biel fahren müsste, lasse ich es wohl mit schlechtem Gewissen sein. Wir vertrösteten ihn schon auf ein Nachhol-Familienfestli im Sommer. Was raten Sie mir, bin ich zu ängstlich oder ist es richtig sich noch nicht zu treffen? Danke für Ihre Antwort!
Katharina Tobler: Es ist traurig, nicht am Geburtstagsfest des Enkels teilnehmen zu können. Dennoch sollten Sie dieses Jahr darauf verzichten und eine gute Alternative später im Jahr suchen.
Vor anderthalb Jahren hat man bei mir Bronchiektasen diagnostiziert. Gilt das als Vorerkrankung wegen Corona?
Katharina Tobler: Bronchiektasen gehört zu den Risikofaktoren, welche zu einem schwereren Verlauf einer Covid19 Erkrankung führen können.
Kann ein Take away-Menu mit dem Virus beim Kochen, Rüsten, Probieren, Abschmecken, ... durch das Küchen-Personal infiziert werden? Könnte ich mich allenfalls durch ein solcher Art hergestelltes Essen anstecken?
Dagmar Birkner-Binder: Guten Abend. Grundsätzlich wird der Virus beim Kochen abgetötet. Problematisch ist es bei frischen Produkten wie Salat und Obst. Allerdings gehe ich davon aus, dass aktuell sicherlich mit Handschuhen und sogar mit Mundschutz gearbeitet wird. Also bei gekochten Speisen hätte ich keine Bedenken. Eher Vorischt bei frischen Produkten. Da könnte ein geringes Risiko bestehen.
Guten Abend. Ich bin 85 Jahre alt. In 10 Tagen ist meine jährliche Zahnarztkonsultation (Untersuch, Zahnreinigung) fällig. Ist das für mich angesichts der Coronasituation ein spezielles Risiko, d.h. wäre eher eine Verschiebung um Monate ratsam? Danke für die Antwort.
Tatjana Kistler: Guten Abend! Angesichts der momentanen Ausnahmesituation ist es ratsam, die Behandlung, sofern Sie keine Beschwerden haben, zu verschieben. Via Telefon lässt sich mit den Verantwortlichen der Zahnarztpraxis problemlos klären, wie dringend Ihre Konsultation ist und welches Vorgehen möglich ist.
HalloI Ich bin 65 Jahre alt und leide an einem Lungenemphysem (ca. 30 % weniger Luftaustausch wegen Restluft in der Lunge). Bin ich bei einer Covid-Erkrankung stark gefährdet? Vielen Dank für eine Antwort.
Katharina Tobler: Das Lungenemphysem gehört leider zu den Risikofaktoren, welche zu einem schwereren Verlauf einer Covid19 Erkrankung führen können.
Guten Abend. Wenn ich 65 bin aber gar keine Erkrankungen habe, 3 Mal wöchentlich Fitness mache und mich fit und gut fühle bin ich dann genau so gefährdet wie andere in meinem Alter?
Dagmar Birkner-Binder: Guten Abend. Es ist immer schwierig alleine anhand des Alters das Risiko abzuschätzen. Wahrscheinlich haben sie ein kleineres Risiko schwer an einer Infektion zu erkranken, als eine andere Person in ihrem Alter jedoch mit zusätzlichen Erkrankung wie Diabetes oder Bluthochdruck. Das Alter alleine, denke ich, zumal sie gerade 65 sind, spielt nicht die grosse Rolle. Trotzdem aufpassen und gesund bleiben.
ich bin 72 gesund keine Medis, Apnoe, Übergewicht 15kg gehöre ich zum Risiko?
Tatjana Kistler: Guten Abend! Grundsätzlich sind ältere Menschen besonders vor dem Coronavirus zu schützen, da einerseits das Immunsystem ab 50 Jahren weniger leistungsfähig ist und andererseits im Alter zusätzliche Erkrankungen auftreten können, die Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben können. Es gilt grundsätzlich aber für alle, sich konsequent an die Hygieneregeln und Verhaltensempfehlungen des BAG zu halten und sich vor einer Ansteckung zu schützen.
Ich bin 64 Jahre alt, nehme folgende Medikamente: Euthyrox (Schilddrüsenunterfunktion) seit mehren Jahren, Symbicort 200 und Cetirizin 10mg gegen Pollenallergie immer im Frühjahr, dieses Jahr ab Februar. Bin ich ein Risikopatient?
Katharina Tobler: Symbicort nehmen Sie wahrscheinlich wegen eines Asthmas? Nur ein schweres, nicht kontrolliertes Asthma ist ein Riskofaktor, und das scheint bei Ihnen nicht der Fall zu sein. Eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Pollenallergie zählen ebenfalls nicht zu den Riskofaktoren. Die sind deshalb entsprechend den Kriterien kein Riskopatient, haben aber mit 64 Jahren doch ein leicht erhöhtes Risiko eines schweren Verlaufs bei einer Erkrankung mit Covid19.
Darf ich im Mai endlich wieder meine Schwester, sie wird 75 Jahre alt, besuchen? Sie ist gesund, hatte aber vor einigen Jahren eine Bauchspeicheldrüsenoperation (zum Glück doch kein Krebs). Ich bin 74 Jahre alt, muss bei Polyarthritisschüben manchmal Cortisontabletten einnehmen, aber fühle mich gesund. Ich müsste von Tür zu Tür drei Stunden unterwegs sein, mit dem öV. Habe so Heimweh nach meiner Schwester.
Cécile Fompeyrine: Sie gehören zu den Risikogruppen, welchen momentan noch empfohlen wird soweit es geht zu Hause zu bleiben. Bei Ihnen ist die 3h Reise mit der ÖV ein zusätzliches Problem, wo der 2m Abstand nicht sicher gewährleistet werden kann. Ebenfalls kommen Sie da in häufigerem Kontakt mit potentiell infizierten Flächen, und gehen das Risiko ein, sich danach z.B. bei Gesichtsberührung anzustecken. Vielleicht könnten Sie anstatt telefonischem Kontakt Ihre Schwester via Video-Anruf zu erreichen. Haben Sie noch Geduld, die Gefahr ist für Sie aktuell noch zu gross.
Ich, 67-jährig, nehme seit 20 Jahren, ein vom Arzt verordnetes Blutdruckmedikament, durch das habe ich ganz normale Blutdruckwerte. Bin ich nun trotz normalen Blutdruck Risiko gefährdet?
Katharina Tobler: Ein normalem Blutdruck, auch wenn dies mit Medikamenten erreicht wird, ist kein Risikofaktor. Hingegen sollten Sie aufgrund Ihres Alters vorsichtig sein.
Ich bin 81 Jahre alt, total gesund, nehme gar keine Medikamente, habe mich noch nie gegen Grippe geimpft, hsbe in meinem Leben vielleicht dtei Grippen gehabt, hatte noch nie eine OP-da muss ich mich doch sicher nicht grosde Sorgen machen?
Dagmar Birkner-Binder: GUten Abend. Es freut mich zu hören, dass sie soviel Glück gehabt haben im Leben! Man darf jedoch manchmal das Glück auch nicht allzusehr herausfordern. Sorgen müssen sie sich sicherlich keine machen, wenn sie die üblichen Vorsichtsmassnahmen des BAG befolgen. Sie können durch ihr Verhalten ihr Risiko minimieren angesteckt zu werden. Insofern wünsche ich ihnen weiterhin sorgfältiges Glück.
Guten Abend, meine Schwiegermutter, 76, möchte nun aufgrund der Lockerungen wieder selber ihre täglichen Einkäufe verrichten. Ich bin eher dagegen, da eine Vorerkrankung mit Astmah, Blutzucker und auch das Herz nicht mehr 100% arbeitet. Auch Rheumaschübe gibt es ab und zu. Was empfehlen Sie? Vielen Dank für Ihre Mühe und freundliche Grüsse und bleiben Sie gesund
Tatjana Kistler: Guten Abend! Es stehen diverse Hilfsangebote zur Verfügung, sodass sich Ihre Schwiegermutter nicht dem Risiko einer Ansteckung aussetzen muss. Die Pro Senectute Infoline (058 591 15 15) vermittelt Sie während der Bürozeiten an die Anlaufstelle in Ihrer Region, die sämtliche Unterstützungsangebote kennt: https://www.prosenectute.ch .
Ich bin 70 Jahre alt und habe morgen einen Termin beim Friseur. Ist das fahrlässig?
Katharina Tobler: Die Coiffeurläden haben Vorkehrungen getroffen, damit die Kunden sich nicht anstecken. Ein Besuch ist deshalb auch in Ihrem Alter nicht fahrlässig. Wenn Sie den Weg zum Frisör ebenfalls ohne Risko zurücklegen können, dann dürfen Sie den Termin gerne wahrnehmen.
Ich bin 75 Jahre alt, habe ausser ein paar Mal Nierensteine, die 2 x mit Schallwellen zerstört werden mussten keine Krankheit. Ist aber Jahre her. Aus meiner Sicht bin ich "normal" fit für mein Alter. Nun, ich habe eine Segeljacht auf dem Neuenburgersee und für die Expertise eben diese. In ich aufgeboten auf den 18.Mai 2020. Dazu sind natürlich Experten vom Kanton Neuchâtel auf der Jacht und ich selber muss sicher das eine oder andere vorführen.Ist das für mich ein Risiko? Nützt mir Maske?
Tatjana Kistler: Guten Abend! Angesicht der Ausnahmesituation dürfen Sie bestimmt auf das Verständnis der Verantwortlichen zählen, falls Sie um eine Verschiebung des Termins bitten. Schildern Sie Ihre Bedenken, machen Sie auf Ihren Anreiseweg aufmerksam und fragen Sie nach den Möglichkeiten sowie nach den Schutzvorkehrungen der Inspektorinnen/Inspektoren.
Meine Lebenspartnerin, die in Berlin wohnt, möchte mich im Mai 2020 für eine Woche besuchen. Sie hat einen Pendlerausweis. Ich bin 83 Jahre und gesund. Meine Frage ist das ohne ein Risiko einzugehen möglich,
Katharina Tobler: Ich verstehe, dass es sehr schwierig ist, wenn Sie Ihre Lebenspartnerin so lange nicht sehen können. Ein Besuch ist allerdings ohne Risiko nicht möglich - schon die Reise birgt für Ihre Lebenspartnerin viele Risiken. Wahrscheinlich ist es auch nicht attraktiv, eine Woche lang 2m Distanz zur Lebenspartnerin einzuhalten. Ich empfehle weiterhin die elektronischen Medien zu nutzen.
Meine Eltern sind 82j und 70 j alt sind aber soweit fit nur meine Mutter hat leichtes astma können sie noch draussen spazieren gehen oder einkaufe n gehen
Cécile Fompeyrine: Draussen spazieren ist gesund und wird empfohlen sofern die Abstände zu anderen Spaziergänger eingehalten wird. Vom Einkaufen wird grundsätzlich abgeraten. Beim Einkaufen ist ein 2m Abstand schwieriger einzuhalten und das Berühren von Flächen kann nicht gemieden werden. Man muss sehr bewusst damit umgehen können, damit man sich anschliessend nicht durch Gesichtsberührung ansteckt. Falls diese Tätigkeit jedoch für Ihre Eltern ganz wichtig ist, empfehlen wir Läden in der Nähe zu bevorzugen (keine ÖV benutzen) und zu Randzeiten einkaufen (weniger Leute). Zudem sollten sie beim Zurückkehren die Hände gut waschen.
Ich bin 82 Jahre alt männlich und bin auf Mittwoch den 29. April zum halbjährigen Vorsorgeuntersuch beim Zahnarzt eingeladen. Frage: soll ich diesen Termin um ein halbes Jahr verschieben
Tatjana Kistler: Guten Abend! Angesichts der momentanen Ausnahmesituation ist es ratsam, die Behandlung, sofern Sie keine Beschwerden haben, zu verschieben. Via Telefon lässt sich mit den Verantwortlichen der Zahnarztpraxis problemlos klären, wie dringend Ihre Konsultation ist und welches Vorgehen möglich ist.
Guten Abend, ich bin 80 Jahre alt, fühle mich sehr gesund, bin freiwillig stark tätig bei Menschen mit Demenz und in der Begleitung im Sterben zuhause. Nun bin ich seit ca.10.3.2020 zuhause . Wann darf ich wieder in die Freiwilligenarbeit? da ich mich ja gut fühle. Bin ich wirklich eine Risikoperson und gefährlich für andere? Vielen Dank.
Dagmar Birkner-Binder: Guten Abend.Erstens möchte ich mich bei ihnen bedanken, dass sie eine so wertvolle Arbeit zum Wohle anderer Mitmenschen leisten. Als Risikoperson gelten sie nicht weil sie gefährlich sind für andere, sondern durch ihr Alter ein erhöhtes Risiko haben an der Infektion schwer zu erkranken. Momentan ist die Freiwilligenarbeit auch in den Altersheimen und Pflegeeinrichtungen nicht erlaubt. In der Tat sind Patienten mit Demenz sehr gefärdet, sogar gefährdeter als sie selbst. Leider kann man an dem Virus erkranken, ohne dass man es merkt. So besteht die Gefahr, dass man ungewollt jemand anstecken kann. Eine genaue Antwort kann ich ihnen bezüglich dem Zeitpunkt nicht geben. Denke es wird noch eine Weile dauern, leider. Alles Gute und bleiben sie gesund.
Ich bin 78 Jahre alt und ohne Vorerkrankungen. Ich habe einen bereits vor 3 Monaten abgemachten Coiffeur-Termin am 2. Mai. Wahrnehmen oder absagen?
Tatjana Kistler: Guten Abend! Sie dürfen den Termin unter Einhaltung der Hygieneregeln und Verhaltensempfehlungen des BAG wahrnehmen - wenn möglich jedoch ohne Anreise im öffentlichen Verkehr. Die Coiffeurbranche musste der Situation entsprechende Vorkehrungen treffen. So darf nur die Hälfte der Coiffeur-Stühle vergeben werden. Zudem muss der Mund sowohl der Kundinnen und Kunden als auch der Coiffeur-Angestellten mit Schutzmaterial bedeckt werden. Schliesslich müssen Wegwerf-Handschuhe und Schutzüberzüge benutzt werden. Wichtig ist, dass Sie vor dem Salon warten, bis der Kunde/die Kundin, der/die vor Ihnen bedient wird, das Geschäft verlassen hat und Sie vom Personal hereingebeten werden.
Ich bin ab nächster Woche 60, bei guter Gesundheit, habe aber etwas erhöhten, nicht behandelten Blutdruck (ca 150/80). Gehöre ich damit zur Risikogruppe?
Katharina Tobler: Einen Blutdruck von 150/80 sollten Sie grundsätzlich nicht unbehandelt lassen. Ein hoher Blutdruck ist für den Moment meist nicht störend, führt aber längerfristig zu Schäden an Organen (zum Beispiel ein Herzinfarkt, verkalkte Herzkranzgefässe, eine geschädigte Niere oder ein Schlaganfall). Diese sogenannten Endorganschäden sind letztlich das Kriterium, ob Sie zu einer Risikogruppe gehören oder nicht.
Guten AbendI, Ich bin 76, habe sonst keinerlei Risiko: Nichtraucher, 63 kg, keinerlei Vorerkrankung, lebenslang 2 kaum nennenswerte Grippen, sportlich sehr fit. Darf ich jetzt im Coop/Migros Stein am Rhein, wo eh der Virus am schwächsten verbreitet ist, einkaufen? Natürlich mit den Regeln.
Cécile Fompeyrine: Sie gehören zu den Risikogruppen wegen ihres Alters auch wenn Sie keine Vorerkrankung haben. Es bedeutet, dass Sie bei einer allfälligen Coronavirus-Infektion ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf haben als im Vergleich zu Nicht-Risikogruppen. Für Risikogruppen wird weiterhin empfohlen eher zu Hause zu bleiben und regelmässige Spaziergänge zu machen mit Beachtung von 2m Abständen. Einkaufen ist anspruchsvoll, da die 2m Abstände nicht immer einghalten werden können und das Berühren von Flächen nicht gemieden werden kann. Man muss sehr bewusst damit umgehen können, damit man sich anschliessend nicht durch Gesichtsberührung ansteckt.
Wir sind ein Ehepaar, 78 und 88 Jahre alt. Beide soweit sportlich und gesund, jedoch mit Vorerkrankungen. Aktuell 88 Jährig mit hohem Blutdruck (unter Kontrolle) und leichter Lungenfibrose. Wie sieht es im jetzigen Stadium mit Einkaufen mit Maske in einem Laden aus? Wir sind versunsichert, kaufen doch Gleichaltrige Kollegen sehr oft selber ein, wsas wir bis jetzt nicht vorgenommen haben.
Tatjana Kistler: Guten Abend! Sie gehen absolut richtig vor. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsangeboten, sodass Sie sich bei einem Einkauf nicht dem Risiko einer Ansteckung aussetzen müssen. Via Pro Senectute Infoline (058 591 15 15) gelangen Sie direkt zu Ansprechpersonen in Ihrer Nähe, die sämtliche Unterstützungsangebote kennen: https://www.prosenectute.ch
Guten Abend, Ich habe seit 20Jahren die Diagnose Asthma mit chronischem Sinuitis, nehme Symbicort 400/12 und Cortinasal, bin ich sehr gefährdet, bin Jahrgang 1945
Katharina Tobler: Ein gut behadeltes Asthma gilt nicht als Risikofaktor, diesbezüglich kann ich Entwarnung geben. Hingegen ist Ihr Alter ein ernst zu nehmender Risikofaktor, weshalb Sie sich gut an die Regeln des BAG halten sollten. Bleiben Sie gesund.
Guten Abend, ich bin 66jährig und bis auf Vorhofflimmern/Herzrythmusstörung eigentlich gesund. Kein Bluthochdruck und brauche keine Medikamente ausser Blutverdünner. Gehöre ich ausser dass ich ü65 bin zur höheren Risikogruppe. Danke für ihre Antwort! Mit freundlichen Grüssen
Dagmar Birkner-Binder: Guten Abend. Es ist schwierig das Risiko alleine anhand des Alters, zumal sie an der Grenze sind mit 66, zu beziffern. Mit den Herzrhythmusstörungen haben sie schon ein gering erhöhtes Risiko. Man geht aktuell davon aus, das die Infektion mit dem Coronavirus zu einem Befall der Blutgefässe im gesamten Körper führt. Es kommt zu Verklumpungen des Blutes zu Thrombosen und Embolien. Der Blutverdünner kann einen gewissen Schutz bieten, jedoch weiss man aktuell noch zu wenig hierüber. Also lange Rede kurzer Sinn, ein leicht erhöhtes Risiko besteht in ihrem Fall. Bleiben sie trotzdem gesund und alles Gute
Ich bin 66 jährig und wurde vor 12 Jahren bestrahlt, wegen Brustkrebs. Bin aber seit der OP und Behandlung gesund und leistungsfähig. Bin ich gefährdeter als andere ohne Behandlung wegen Krebs?
Cécile Fompeyrine: Da die Krebsbehandlung länger her ist und Sie zur Zeit gesund sind, sind sie nicht gefährdeter als Andere ohne Behandlung wegen Krebs.
Ich bin 66 jahre alt. Einmal in der Woche gehe ich zur Massage. Die Masseurin ist 69 Jahre alt (Gesundheitspraxis). Um zum Behandlungsort zu gelangen benutze ich den ÖV. Neu wären Termine wieder möglich - soll ich weitere Termine wahrnehmen?
Tatjana Kistler: Guten Abend! Angesichts der noch anhaltenden Ausnahmesituation und dem noch nicht gebannten Risiko einer Ansteckung ist es ratsam, den öffentlichen Verkehr noch zu meiden. Dient die Massage der Linderung physischer Beschwerden, hilft ein Telefonat mit dem Hausarzt/der Hausärztin, um einzuschätzen, wie Ihnen am besten geholfen werden kann und ob eine Behandlung derzeit sinnvoll ist.
Ich bin 70 Jahre alt. Bis zur Corona-Krise hütete ich regelmässig meine vier Enkel. die grösseren sind 6 und 9 Jahre alt. die beiden könnten ohne ihre Mutter zu mir kommen. Dürften wir riskieren, dass die beiden wieder zu mir kommen können. Herzlichen Dank für ihre Antwort
Katharina Tobler: Das BAG schreibt: Umarmen ja, hüten nein. Diese Weisung des BAG würde ich Ihnen für den Moment nahelegen. Die Enkel dürfen gerne auf einen Sprung bei Ihnen vorbeischauen, aber länger bleiben - wie das beim Hüten der Fall wäre - sollten sie nicht.
Ein 85 Jahre alter Mann möchte nun mit Maske einkaufen gehen, da es schwierig ist für ihn alles anderen zu überlassen oder wie sind hier die aktuellen Empfehlungen?
Tatjana Kistler: Guten Abend! Es stehen diverse Hilfsangebote zur Verfügung, sodass Sie sich nicht dem Risiko einer Ansteckung aussetzen müssen. Die Pro Senectute Infoline (058 591 15 15) vermittelt Sie während der Bürozeiten an die Anlaufstelle in Ihrer Region, die sämtliche Unterstützungsangebote kennt: https://www.prosenectute.ch
Ich habe einen nicht behandelten Mitralklappendefekt. BelastungsEKG zeigen für 68-ig jährigen Mann gute Werte. Nehme AspirinCardio, CholiSenker und Blutdrucksenker. Treibe regelmässig Sport (Velofahren). Kann ich unseren 2-jährigen Enkel hüten, wenn wir zu den Eltern bei der "Uebergabe" die bekannten Sicherheitsmassnahmen einhalten? Danke.
Cécile Fompeyrine: Gemäss BAG wird die regelmässige Betreuung von kleinen Kindern (die nicht ansteckend sind) nicht empfohlen, weil die Ansteckungsgefahr durch den Kontakt mit den Eltern erfolgt. Insbesondere bei regelmässiger Betreuung des Kindes, steigt das Risiko, dass die Einhaltung der Schutzregeln (2m Abstand) zwischen Eltern und Grosseltern über die Zeit nachlässt.
Meine Mutter wird im Juni 82 u.ist im Altersheim. Ich bin bald 59. wann kann ich sie wieder normal (m.Maske u.2m Abstand) besuchen? Von den Menschen in den Heimen hört man keine Lokerung! Es schlägt einfach auf die Psyche,vorallem bei den älteren!
Dagmar Birkner-Binder: Guten Abend. Ich kann ihr Anliegen voll und ganz verstehen. Es ist psychisch schwer zu verkraften, wenn man sich so lange nicht besuchen darf. Soweit ich weiss werden gewisse Lockerungen vorgesehen, aber sicherlich noch nicht mit gemeinsamen Kaffeetrinken. Die Pflegeheime und Altersheime beherbergen die Personen mit dem höchsten Risiko ernsthaft zu erkranken. Verlieren sie nicht ihre gute Laune ich denke die Zeit rückt immer näher, dass sie sich bald wieder sehen können. Wünsche ihnen ein schönes Wiedersehen und bleiben sie beide gesund
Ist es nun wieder erlaubt, 2 Personen - ohne Berührung - zu Besuch einzuladen?
Dagmar Birkner-Binder: Guten Abend. Nach meinem Wissenstand sind sogar bis zu 5 Personen inclusive sie als Gastgeber erlaubt. Ohne Berührung und mit dem nötigen Abstand. Viel Spass und bleiben sie gesund
Ich bin im Juli 2019 65 Jahre alt geworden, also Rentnerin. Ich habe ein leichtes, chronisches Asthma und muss deshalb morgens mit Relvar Ellipta 184/22 inhalieren. Gelte ich damit bereits als vorerkrankt oder gehöre ich trotzdem zu den gesunden Ü65?
Katharina Tobler: Grundsätzlich gelten Sie natürlich als vorerkrankt im medizinischen Sinne. Aber diese Vorerkrankung (gut eingestelles Asthma) ist kein Risikofaktor in Bezug auf eine Corona-Erkrankung. Fühlen Sie sich also weiterhin als gesunde Ü65, halten Sie die BAG-Regeln ein und bleiben Sie gesund.
Ich (72) werde seit Mitte Januar wegen der Autoimmunerkrankung Polymyalgia behandelt: z. Zeit 4 g Cortison Lodotra abends und 1 x in der Woche 17,5 mg Methotrexatum Injektion. Ich bleibe zuhause und bestelle Lebensmittel etc. Ist das eine Immunsupression? Muss ich besonders vorsichtig sein? Keine Diabetes aber ich nehme Nebivolol gegen Bluthochdruck. Voe 30 Jahren Hashimoto Thyroidis.
Cécile Fompeyrine: Ja dies ist eine Immunsuppression und sie gehören zu der Risikogruppe, wo wir ein strenges Einhalten der Schutzregeln empfehlen. Bei einer Infektion wird sich Ihr Körper wegen der Immunsuppression weniger gut verteidigen können. Die Massnahmen, die Sie bereits getroffen haben (zuhause bleiben, Lebensmittel bestellen), sind sehr geeignet. Wir empfehlen Ihnen dies so weiterzuführen. Es ist auch wichtig, dass Sie möglichst regelmässig bewegen im Sinne eines kleinen Spazierganges (kein ÖV, 2m Abstand einhalten, Hände gründlich waschen beim Zurückkehren).
Ich bin 86 Jahre alt. Habe alle 14 Tage eine putzfrau. Seit einem Monat habe ich sie nicht kommen lassen. Nächster mittewoch wäre wieder ihr Termin. Kann ich ohne Sorge sie putzen lassen. Sie ist ung. 4 std bei mir. Sie wohnt zuhause bei ihr zusammen mit Tochter deren Ehemann und den zwei Kinder zudem ihr eigener Ehemann. Die Männer arbeiten auf dem Bau und als Gärtner.
Katharina Tobler: Ihre Putzfrau darf bei Ihnen vorbeikommen, wenn Sie die Vorsichtsmassnahmen einhalten: Ihre Putzfrau soll sich nach Ankunft als erstes die Hände gut waschen oder desinfizieren und Sie sollten während ihrer Anwesenenheit immer die 2m Abstand einhalten. So sollte dies möglich sein.
Ich bin 58 und hatte 2003 eine Lungenembolie. Gehöre ich aus diesem Grund zur Risikogruppe?
Dagmar Birkner-Binder: Guten Abend. Anhand des Alters gehören sie nicht zu der Risikogruppe. Bei der Lungenembolie kommt es drauf an, ob es einen Grund gab wieso sie den hatten zum Beispiel während eines Fluges, oder weil sie länger im Bett liegen mussten nach einem Unfall. Da ich den Grund hierfür nicht weiss, kann ich hierüber keine Aussage machen. Wünsche ihnen alles Gute
Bin 70 Jahre alt und Senior im Klassenzimmer. Die Schulen öffnen wieder am 11.05.2020. Raten Sie mir weiterhin als Risikoperson zu Hause zu bleiben? Besten Dank.
Tatjana Kistler: Guten Abend! Nun, nach mehreren entbehrungsreichen Wochen, ist es zentral, dass wir weiterhin durchhalten und die Hygieneregeln wie auch Verhaltensempfehlungen des BAG strikt einhalten. Wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Coronavirus-Bekämpfung der vergangenen Wochen geben klar vor, dass mit den nächsten Schritten – auch im Zuge einer Lockerung des bisherigen Massnahmen – Menschen, die besonders geschützt werden müssen, weiterhin unbedingt vor einer Ansteckung bewahrt werden müssen. Somit bitte ich Sie noch um Geduld. Ich wünsche Ihnen beste Gesundheit und hoffe, dass Sie bald wieder guten Gewissens Ihrem schönen Engagement als Senior im Klassenzimmer nachgehen dürfen.