Des Rätsels Lösung war eine praktisch schweizweite Unterversorgung mit Jod. Die Gletscher über dem Mittelland leisteten ganze Arbeit, als sie das Jod aus den Böden wuschen.
Heinrich Hunziker, Hausarzt in Adliswil kam dem Rätsel der «Alpenkrankheit» auf die Spur. Er experimentierte mit seinen fünf Kindern und Kindern aus der Nachbarschaft. Ihnen verabreichte er Bonbons, welche er zum Teil mit Jod anreicherte. Und siehe da, die dicken Hälse derjenigen, die Jodbonbons bekamen, gingen zurück. Bald experimentierte er mit allen Schulkindern von Adliswil - behördlich bewilligt.
Und heute? Heute sind wir grundsätzlich gut mit Jod versorgt, sagt Isabell Herter-Aberli vom Human Nutrition Laboratory an der ETH. Schwangere Frauen sollten allerdings mit Jod nachhelfen. Und Menschen, welche sich vegan ernähren, tun gut daran, unbedingt jodiertes Salz zu verwenden. Ihnen fehlen die Milchprodukte, welche auch wichtige Jodlieferanten sind.