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Der Literaturstammtisch – und das Gewicht von Erinnerungen

Die drei Bücher, die heute auf dem Literaturstammtisch liegen, befassen sich alle mit Erinnerungen. Gesellschaftlichen, politischen, persönlichen. Welchen Einfluss haben sie auf die Gegenwart? Und wieweit muss man sie bewahren? Diskussionsstoff für unsere Bücherrunde.

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In ihrem Roman «Insel der verlorenen Erinnerung» erzählt die japanische Schriftstellerin Yoko Ogawa, wie Dinge verschwinden – und zwar für immer. Zuerst sind es Gegenstände wie Hüte, dann Rosen – und auch die Erinnerung der Menschen verblasst immer mehr. Wie kann man die Vergangenheit bewahren? Das ist eine der zentralen Fragen in diesem internationalen Bestseller, den Esther Schneider vorstellt.

Die Schweizer Autorin Patricia Büttiker beschreibt in ihrem Roman «Nacht ohne Ufer» die entfremdete Beziehung zwischen zwei Halbschwestern. Sie sitzen am Sterbebett der Mutter und verfallen in alte Streitmuster, sind aber auch von Schuldgefühlen geplagt. Simon Leuthold stellt dieses beklemmende, aber lesenswerte Buch vor.

«Alles Glück da draussen» heisst das Buch, das Britta Spichiger auf den Literaturstammtisch legt. Es geht um eine Beziehung zwischen Grossmutter und Enkelin. Als die Grossmutter stirbt, hinterlässt sie der Enkelin eine grosse Aufgabe – und hilft ihr damit, zurück ins Leben zu finden. Poetisch, schön, berührend.

Buchhinweise:
Yoko Ogawa. Insel der Erinnerungen. Liebeskind, 2020.
Patricia Büttiker. Nacht ohne Ufer. Edition bücherlese, 2020.
Katherine Slee. Alles Glück da draussen. Atlantik, 2020.

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