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Basel mit Blick auf Münster und Münsterfähre
Keystone / Georgios Kefalas
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«Dialektratis» Nordwestschweiz

«Saage Sii Epfel oder sääge Sii Öpfel?». So begann vor ein paar Jahren eine Vorfasnachtsnummer in Basel. Was wie ein dadaistisches Sprachspiel tönt, erfasst korrekt einige der grossen dialektalen Unterschiede in der Region Basel.

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Wer von «Epfel» spricht und von «sääge», wenn «Holz zerkleinern» gemeint ist, kommt aus der Stadt Basel oder der unmittelbar angrenzenden Agglomeration. «Öpfel» und «saage» heissts im Oberbaselbiet, im Laufental und im Solothurnischen Schwarzbubenland.

Zwar haben alle Nordwestschweizer Dialekte durchaus erkennbare Gemeinsamkeiten. Lange Vokale wie «uf Baasel aabe» zum Beispiel oder Wörter wie «tiëf» oder «Spiessli» verraten die Region zwischen Jura und Rhein. Aber die Unterschiede innerhalb der Region sind fast grösser: In Basel erhält man im Laden «e Gugge». Oberbaselbieterinnen «gönge» in die Stadt. Schwarzbuben und Laufentalerinnen kommen «vo hinge füüre», weil «dr Hung em Ching i d Hang bisst».

Wieso gibt es in dieser relativ kleinen Region so viele dialektale Unterschiede? Wie kann man die einzelnen Gebiete sprachliche auseinanderhalten? Nadia Zollinger und Markus Gasser, beide tief verwurzelt in der Region, gehen diesen Fragen nach.

Familiennamen Güntert, Günthart usw.
Sieben Varianten desselben Ursprungsnamens hat Idiotikon-Redaktor Martin Graf gefunden: Güntert, Günthart, Gündhart, Gündhard, Günthardt, Gunthert und Günthert. Sie alle gehen auf den altgermanischen Rufnamen «Günter» zurück, einen zweigliedrigen Namen mit der ursprünglichen Form «Guntheeri», der aus den Elementen «gunda» (Kampf) und «heeri» (Streitmacht, Schar, Heer) zusammengesetzt ist. Ein Vatername also. Das «t» am Schluss sei eine Spezialität des Deutschen, sagt Graf und bringt viele Parallelbeispiele wie Obst, Papst, niemand oder in der Mundart «anderscht» oder «öppert».

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