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Zu viele Touristen in den Bergen?

58 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz wandert. Gerne mit Weitblick. Den suchen auch ausländische Gäste, die oft von weit her eigens dafür in die Schweiz reisen. Denn das Bergpanorama mit Schneegipfeln ist atemberaubend. Millionen Fotos von in- und ausländischen Gästen auf Instagram zeugen davon.

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Wandern kann man fast überall in der Schweiz. 65'000 Kilometer lang ist das Wanderwegnetz in der Schweiz. Wieso sollte man sich da in die Quere kommen? Ganz einfach: Weil es sogenannte Hotspots gibt, die besonders attraktiv, weil gut erreichbar sind. Zudem einen Weitblick bieten und man auf Wegen wandern kann, ohne Wanderprofi zu sein.

Die Schönheit auf Instagram

Die Berge, die Wasserfälle und alten sonnengegerbten Holzhäuser am Wegesrand, hält man gerne auf Instagram fest. Zudem setzen Tourismusregionen oft auf eigens dafür engagierte Influencer, die mit grosser Reichweite viele tausend Menschen mit Bildern aus der Bergregion begeistern. Schweiz Tourismus setzt auch auf Prominente. 
Der Tourismus in den Berggebieten ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
16 Prozent der Arbeitsstellen in den Bergregionen hängen direkt und 11 Prozent indirekt davon ab.

Plötzlich berühmt

Andere Dörfer wiederum rücken ohne ihr Zutun in den Fokus der Wander- und Reisefreudigen. Zum Beispiel Lauterbrunnen im Kanton Bern. Seine Schönheit wurde von Schweizer Wanderern während Corona entdeckt und vielfach auf Instagram geteilt. Mittlerweilen zählt der Hastag Lauterbrunnen fast eine halbe Million Beiträge. Nun reisen Tagestouristen aus der ganzen Welt ins Tal. Gerne mit dem Auto.
"So kann das nicht mehr weitergehen", ist man sich im Tal einig. Eine Lösung zu finden ist nicht einfach. 

Im Forum diskutieren Gäste und Hörerinnen und Hörer

Gibt es zu viele Touristinnen und Touristen in den Bergen?

* Ja sagt Stella Jegher, in der Geschäftsleitung von Pro Natura: «Die Freude an der Natur darf nicht auf Kosten der Natur gehen! Auch die Tourismusbranche sollte alles dafür tun, Natur und Landschaft zu schonen und ihren Fussabdruck zu reduzieren. Sonst vernichtet sie selber das Kapital, von dessen Zinsen sie eigentlich leben will.»
* Nein sagt Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus: «Overtourismus, wie man ihn aus weltberühmten Kultur- und Hafenstädten kennt, gibt es in der Schweiz nicht. Punktuell kann es allerdings zu zeitlich und lokal begrenzten Engpässen kommen.»
* Zugeschaltet in der Mitte der Sendung für ein kurzes Gespräch ist auch Karl Näpflin, Gemeindepräsident von Lauterbrunnen.

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