Der Migros-Gründer kopiert Markenartikel, die gleichwertig sind, aber günstiger – und er provoziert mit einer phantasievollen Namensgebung. Dadurch handelt er sich viele Prozesse ein – und nutzt die Bühne, sich als Kämpfer für die schwachen Konsumentinnen darzustellen.
Auch bei der Expansion in andere Kantone kommt es zu Konflikten mit den Behörden. Sie versuchen ihn mit höheren Gebühren und angepassten Gesetzen zu bremsen. Duttweiler organisiert Referenden. Er hat die meisten Parteien gegen sich – und kann auch die Stimmberechtigten nicht immer überzeugen.
1933 kommt es ganz dick für die Migros. Der Bundesrat beschliesst ein Filialverbot. Es ist die Antwort der Politik auf die Sorgen der kleinen Ladenbesitzer. Rechtsgerichtete Kreise formieren sich zur Mittelstandsbewegung, die Massnahmen zum Schutz der Branche fordert.
Das Filialverbot ist zuerst auf zwei Jahre begrenzt. Aber das Parlament verlängert es mehrmals. Vom Verbot befreit wird nur, wer sich mit dem Schweizerischen Gewerbeverband über Erweiterungen einigen kann. Die Migros bleibt aussen vor. Gottlieb Duttweiler sind zwölf Jahre lang die Hände gebunden.
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In dieser Episode zu hören:
· Katja Girschik, Wirtschaftshistorikerin ZHAW
· Matthias Heim, Wirtschaftsredaktor SRF
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Quellen:
Literatur: Riess, Kurt: Gottlieb Duttweiler. Europa Verlag Zürich. 2011
Häsler, Alfred: Das Abenteuer Migros. Migros-Genossenschafts-Bund. 1985
Film: «Dutti der Riese» (Martin Witz, 2007): https://www.youtube.com/watch?v=BZyRVOWKIx0
Webseite Migros-Genossenschaftsbund https://corporate.migros.ch/de/ueber-uns/unsere-geschichte
Archiv Migros Genossenschaftsbund
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