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Fotos gefallener Soldaten vor einem Gebäude im Zentrum von Eriwan.
SRF. Judith Huber
abspielen. Laufzeit 28 Minuten 5 Sekunden.
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Armenien – eine Nation im Schockzustand

Es waren 44 Tage, die alles verändert haben: Armenien hat im Herbst eine verheerende militärische Niederlage gegen den Nachbarn Aserbaidschan erlitten. Es hat nicht nur viele Gebiete abgeben müssen. Es fühlt sich sogar in seiner Existenz bedroht.

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Der Krieg um das umstrittene Gebiet Berg-Karabach ist zwar vorbei, unter Vermittlung Russlands haben die Konfliktparteien ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen. Doch die Karten sind neu gemischt: Russland hat seinen Einfluss in der Region deutlich ausgebaut. Es hat Friedenstruppen im geteilten Berg-Karabach stationiert und entscheidet über Krieg und Frieden. Und: Armenien ist abhängiger denn je von seiner Schutzmacht Russland.

Der Krieg hat auch Armeniens Premier und Hoffnungsträger Nikol Paschinjan stark geschwächt. Einige betrachten ihn als Verräter, andere als Dilettanten. Die Opposition versucht mit Strassenprotesten, Druck auf den Regierungschef aufzubauen. Doch viele Armenier und Armenierinnen halten ihm die Treue. Sie wollen nicht zurück zu den alten, als korrupt geltenden Kräften. Risse tun sich auf in der Gesellschaft. Das Land steuert auf Neuwahlen zu.

Wie geht es weiter? Vieles bleibt ungeklärt in der Vereinbarung, die den Krieg beendet hat. Das macht die Situation instabil. Der Wunsch nach Rache, aber auch einfach Wut und Angst sind zu spüren. Doch viele sind pragmatisch. Und versuchen, sich mit der neuen Situation zu arrangieren.

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