Philipp Mettler - vom Volksmusikant zum Alleinunterhalter

Technische Neuerungen ermöglichten ab den 70er-Jahren, dass Musikanten auch alleine auftreten können und es doch wie eine ganze Band erklingt. Für sich entdeckt hat dieses Genre der Bläser Philipp Mettler.

Klarinettist und Saxofonist Philipp Mettler hat vor fünf Jahren als Alleinunterhalter angefangen. Durch seinen Beruf als Musikproduzent kann er «seine» Musik selber produzieren. Er programmiert Bass, Schlagzeug, Gesang und was es neben seinen Blasinstrumenten sonst noch braucht und steuert es über sein iPad. Hierauf kann er dann problemlos auch noch seine eigene Lichtshow abrufen. Philipp Mettler singt und spielt, nebenher läuft das Playback, welches er selber gemacht hat. Das ist der moderne Alleinunterhalter.

Diese sogenannten Alleinunterhalter wurden auch verspottet: «Der spielt ja gar nicht selber», war der häufigste Kritikpunkt. Dies war zum Teil richtig, es kam ja ein Teil der Musik aus den Geräten. Trotzdem mussten sie einiges können: Ihr Instrument war meist eine Handorgel oder ein Synthesizer. Hiermit konnten sie schon viel Sound erzeugen. Gleichzeitig liessen sie noch eine Rhythmus-Maschine mitlaufen. Nun klang es definitiv nach Band. Basstöne erzeugten sie vielfach auch noch selber - über Pedale.

Sie mussten also sehr flexibel sein, ein grosses Repertoire an bekannten Musikstücken aus vielen Genres spielen können und gleichzeitig die Technik im Griff haben. Als Beispiel kann man hier den Akkordeonisten Kurt Müller (79) anführen. Er hatte rund 600 Stücke im Repertoire und spielte lange Jahre mehrmals pro Woche.