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Bild: Sonia Atlantova
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Ikonen auf Munitionskisten: So trotzt ein ukrainisches Künstlerpaar dem Krieg

Das Ikonenschreiben ist eine jahrhundertealte Tradition, besonders in den Ostkirchen. Es sind Darstellungen von Heiligen, die ein Fenster öffnen wollen zur Transzendenz. Sonia Atlantova und Olexander Klymenko schreiben Ikonen auf das Holz von Munitionskisten. Das ist Aktionskunst mit Auswirkungen.

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Sie sind etwa einen halben Meter im Quadrat gross, auf grobem Holz aufgetragen und zeigen Bilder von Christus, der Muttergottes oder Heiligen: Die Ikonen von Olexander Klymenko und Sonia Atlantova. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie die traditionellen Ikonen orthodoxer Kirchen. Auf den zweiten Blick zeigen manche davon Aktualisierungen. Etwa Maria, die das (ukrainische) Getreide segnet und schützt. Oder ein Heiliger Krieger, der den Krieg beenden möge. „Für mich hat diese Arbeit etwas Therapeutisches", sagt Sonia Atlantova. Ihr Mann Olexander Klymenko möchte vor allem „dem Tod das Leben entgegensetzen". Denn die Ikonen stehen für das Leben und die Auferstehung.
Der Erlös aus dem Verkauf kommt Projekten in der Ukraine zugute, die Kriegsbetroffenen helfen und so auch ganz praktisch Leben spenden.
In „Perspektiven" erzählen die beiden Künstler vom inneren und äusseren Prozess des Ikonenschreibens und machen deutlich, warum diese Tradition stärken und trösten kann.
Die Ausstellung ist an verschiedenen Orten der Schweiz zu sehen, organisiert vom Institut G2W in Zürich.

Mehr zu diesem Thema: 

https://www.srf.ch/kultur/kunst/von-der-front-ins-atelier-ukrainisches-paar-verwandelt-munitionskisten-in-kunst

Autorin: Dorothee Adrian

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