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Schädel und Beinknochen von Opfern des Genozids in Ruanda
Legende: 100-tägiges Massaker 1994 wurden in Ruanda über 800'000 Tutsis von Hutus ermordet. Keystone/Ben Curtis

Podcast-Empfehlungen Der Schlächter im Genfer Asylzentrum

Begünstigte Kriegstreiber, zweifelnde Bundesräte und Mandarinen: Diese Podcast-Tipps bürgen für hochwertige Information.

1. Der Schlächter im Genfer Asylzentrum

Stellen Sie sich vor, Sie kennen Hitler nur von Bildern. Der hat fast all ihre Verwandten auf dem Gewissen. Doch plötzlich sitzen Sie mit ihm im gleichen Raum. So fühlte sich eine Ruanderin, als sie 1994 in einem Genfer Asylzentrum Félicien Kabuga begegnete. Kabuga hatte den Genozid finanziert, der in Ruanda 800'000 Tode forderte. Wie die Schweiz den Kriegsverbrecher begünstigte, ist beschämend.

2. Der ursprüngliche Unwille, die Schweiz zu führen

«Die Tränen rollen mir stromweise aus den Augen», beschrieb 1848 Jonas Furrer seine Wahl in den neu gegründeten Bundesrat. Er war nicht glücklich, er war entsetzt. Nicht nur er. Gleich sechs Bundesräte verlangten Bedenkzeit, nur einer nahm die Wahl sofort an. Es ist schon erstaunlich, dass trotz chaotischen Gründertagen der Schweizer Bundesstaat zu einer Erfolgsgeschichte wurde.

3. Clementine oder Mandarine – Hans was Heiri?

Von Mandarinen kriege ich nie genug. Clementinen hingegen reissen mich nicht vom Hocker. Doch es gibt Leute, für die beide Früchte eigentlich dasselbe sind. Zum Beispiel meine Frau. Die bringt ab und zu Clementinen mit, obwohl ich «Mandarinen» auf die Poschtiliste geschrieben hatte. Dank «100 Sekunden Wissen» kann ich ihr den Unterschied nun punktgenau erklären. 

4. Bissiger Alt-Bundesrat 

Bundesrat, Departemente, Gleichstellung. Bei dieser satirischen Archivperle von 1991 ziehen sich abwechselnd meine Mundwinkel weit nach oben und es legt sich die Stirn in Falten. Birgit Steinegger und Walter Andreas Müller parodieren in «Zweierleier» den damaligen Bundesrat Flavio Cotti und eine Wirtin im Berner Oberland. Bissige Radio-Satire vom Feinsten.

Stetig wachsender Bestand

Die soeben erwähnte «Zweierleier»-Episode ist eine von über 500 Sendungen, welche im Rahmen der Archivöffnung kürzlich auf srf.ch/audio zugänglich gemacht wurden. «Zweierleier», von 1984 bis 2012 das satirische Aushängeschild von Radio SRF, ist definitiv eine Sendung mit Potenzial für Binge-Listening.

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Radio SRF 4 News, International, 3.12.2022, 6:33 Uhr

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