Extrem. Verstörend. Grausam. Pier Paolo Pasolinis Film «Saló oder die 120 Tage von Sodom» gehört bis heute zu den umstrittensten Werken der Filmgeschichte.
Ausgerechnet auf diesem Film basiert das neue Stück von Regisseur Milo Rau. Im Stück werden junge Männer und Frauen entführt, sexuell misshandelt und zu Tode gefoltert.
«Wieso machen die das?»
Für besonderen Aufruhr hat gesorgt, dass auch Schauspieler mit einer geistigen Behinderung im Stück mitwirken. Julia Häusermann ist eine von ihnen. Für sie ist klar, für die Zuschauer ist das Stück keine leichte Kost: «Ich fühle, was die sagen werden. ‹Wieso machen die das? Ohne Grund?›».
Auch sie beschäftigen einige Szenen. Trotzdem spielt sie ihre Rolle professionell. Von Milo Rau fühlte sie sich stets gut betreut. Die 24-Jährige schloss 2012 ihre Schauspiel-Ausbildung beim Theater Hora ab und kann bereits auf einige Erfolge zurückblicken.
Traumberuf gefunden
So wurde sie 2013 in New York für den «Bessie Award» nominiert und erhielt 2012 den Alfred-Kerr-Darstellerpreis als beste Nachwuchsschauspielerin des Berliner Theatertreffens. Es wurden ausserdem zwei Dokumentarfilme über sie gedreht: Die junge Schauspielerin hat ihren Traumberuf gefunden.