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Locarno Film Festival Goldener Leopard geht nach Litauen

  • «Akiplesa» (Toxic) aus Litauen gewinnt den internationalen Wettbewerb des Filmfestivals Locarno.
  • Der Spielfilm spiegelt das triste Leben von Mädchen in einer Industriestadt, der sie mithilfe einer Modelkarriere entfliehen wollen.
  • Einziger Schweizer Beitrag im internationalen Wettbewerb war «Der Spatz im Kamin» der Brüder Zürcher.

Im Zentrum des Spielfilms der Regisseurin Saule Bliuvaites stehen die Freundinnen Marija und Kristina, die ihren Körper immer extremer quälen, um schlank zu bleiben und als Model weit weg von ihrer Heimat ein neues Leben beginnen zu können.

Frau hält zwei goldene Statuen in Form eines Panthers.
Legende: Regisseurin Saule Bliuvaite mit den beiden goldenen Leoparden für den besten internationalen Film und das beste Neulingswerk (17.08.24) KEYSTONE/Jean-Christophe Bott

In starken, von kühlen Farben geprägten Bildern zeigt Regisseurin Bliuvaite die Einsamkeit und Verlorenheit der beiden 13-Jährigen. Marija wurde von ihrer Mutter zur Grossmutter abgeschoben und Kristinas Vater hat weder Zeit noch Interesse an der eigenen Tochter, sondern möchte nur Zeit mit seiner Geliebten verbringen.

In den ärmlichen, kleinen Kinderzimmern schlagen die Mädchen die Zeit tot und träumen von einer Welt, in der sie etwas bedeuten.

17 Filme im Hauptwettbewerb – Frauen im Zentrum

Insgesamt waren im Internationalen Wettbewerb 17 Filme im Rennen um den Goldenen Leoparden, darunter Filme von Ben Rivers und Hong Sangsoo, aber auch von weniger bekannten Regisseurinnen wie Marta Mateus aus Portugal, Sylvie Ballyot aus Frankreich und Sara Fgaier aus Italien.

Nahezu alle wichtigen Ehrungen des Festivals wurden an Filme von Regisseurinnen mit differenziert gezeichneten Frauen als Zentralfiguren verliehen. Die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, der Spezialpreis der Jury, ging ebenfalls an eine junge Regisseurin: an die 1990 im Irak geborene, in Österreich lebende Kurdwin Ayub für ihren Spielfilm «Mond».

Alle Preisträger des «Concorso Internationale»

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  • Goldener Leopard für den besten Film: «Akiplesa» («Toxic») von Saule Bliuvaite, Litauen
  • Spezialpreis: «Mond» von Kurdwin Ayub, Österreich
  • Leopard für die beste Regie: Laurynas Bareisa für «Seses» («Drowning Dry»), Litauen/Lettland
  • Leopard für die beste schauspielerische Leistung: Gelmine Glemzaite, Agne Kaktaite, Giedrius Kiela, Paulius Markevicius für «Seses» («Drowning Dry») von Laurynas Bareisa, Litauen/Lettland
  • Leopard für die beste schauspielerische Leistung: Kim Minhee für «Suyoocheon» («By the Stream») von Hong Sangsoo, Südkorea
  • Lobende Erwähnung: «Qing chun (ku)» («Youth (Hard Times)») von Wang Bing, Frankreich/Luxemburg/Niederlande und «Salve Maria» von Mar Coll, Spanien
  • Preis für den besten Debütfilm: «Akiplesa» («Toxic») von Saule Bliuvaite, Litauen

Der einzige Schweizer Film im internationalen Wettbewerb, «Der Spatz im Kamin» von Ramon Zürcher, ging leer aus. Auch die beiden Schweizer Koproduktionen «Fogo do vento» und «Transamazonia» wurden nicht berücksichtigt.

Dafür holte die Tessinerin mit kapverdischen Wurzeln Denise Fernandes in der Kategorie «Zeitgenössische Filmemacher» («Concorso Cineasti del Presente») für ihren Film «Hanami» den Preis für die beste Nachwuchsregisseurin. Fernandes schwärmte bei der Preisübergabe von der guten Energie in Locarno: Es sei fast unmöglich, Locarno zu verlassen, ohne sich verändert zu fühlen.

SRF 4 News, 17.8.2024, 16 Uhr ; 

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