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Heute vor 25 Jahren: Markteinführung der Playstation in Europa
Aus Tageschronik vom 29.09.2020. Bild: Unsplash / Laura Balbarde
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25 Jahre Playstation Von Klötzchen-Spielen zum Gaming-Hype

Nichts kann die japanische Spielkonsole stoppen – selbst Kritik um Gewalt und schmerzende Daumen nicht.

Wenn die Küche zur Wüstenlandschaft eines unbekannten Planeten wird, im Kinderzimmer ein Autorennen stattfindet oder vom Sofa aus ein blutiger Kampf geführt wird – dann ist die Playstation wohl nicht weit.

Die Spielkonsole des japanischen Unternehmens Sony gilt als eine der Erfolgreichsten überhaupt. Über hundert Millionen Exemplare wurden weltweit verkauft. So zogen in unzähligen durchzockten Nächten surreale Welten in die eigenen vier Wände ein.

Alles bloss kleine Klötzchen?

Zu Beginn waren die Spiele aber noch nicht so lebensecht: Von einer «Spielkultur mit kleinen Klötzchen» war die Rede, als die erste Playstation in Japan auf den Markt kam. Das war im Dezember 1994.

Ein Jahr später war es dann auch in Europa so weit: Heute vor 25 Jahren nahm der Gaming-Hype seinen Lauf.

Längere Spielzeit dank CD-Laufwerk

Für SRF-Digitalredaktor Jürg Tschirren ist der grosse Erfolg der Spielkonsole keine Überraschung: «Zum einen setzte Sony mit der Playstation 1 voll auf das CD-Laufwerk.»

Was daran so clever war? «Auf einer CD stand damals viel mehr Speicherplatz zur Verfügung als auf den Spiel-Modulen, die vorher bei Konsolen wie Nintendo eingesteckt wurden. Dadurch konnten die Spiele auf der Playstation länger gespielt werden, was natürlich interessanter war», erklärt der Digital-Experte.

Qualität, die coolen Kids gefällt

Zum anderen ist es Sony auch gelungen, mit der Playstation das Gaming cool zu machen. «Plötzlich haben junge Erwachsene, die am Wochenende im Club waren, dort aus den Boxen die gleichen Sounds gehört wie die, die aus der Playstation kamen», so Jürg Tschirren.

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Ständige Weiterentwicklung

Trotz des grossen Erfolgs blieb es natürlich nicht bei der Ursprungs-Version. Die Playstation entwickelte sich rasch weiter: In den darauffolgenden Generationen wurden die Spiele dreidimensional und die Figuren bewegten sich wie im echten Leben – bis von der «Spielkultur mit Klötzchen» nichts mehr übrig war.

Auch Schweizer Gamerinnen und Gamer warteten geduldig, bis um Mitternacht die Geschäfte aufgingen und die ersten Konsolen verkauft wurden. Innerhalb von Sekunden waren sie dann weg.

Hierzulande wurden die Spiele gar rationiert, weil die Unternehmen nicht so schnell produzieren konnten, wie die Menschen kaufen wollten.

Kritik schadet dem Hype kaum

Mit der Etablierung von blutigen Spielen kamen auch die Debatten um Sinn und Unsinn solcher Kampfspiele – insbesondere in den Kinderzimmern. Kritikerinnen und Kritiker sprechen teils noch heute von Generationen heranwachsender Gewaltverbrecherinnen und -verbrecher. Der Hype geht allerdings weiter. Ende des Jahres soll die neueste Generation der Sony Playstation auf den Markt kommen: Die Playstation ist nicht plattzukriegen.

SRF4 News, Tageschronik, 29.09.2020, 09:17 Uhr.;

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