Nach Äusserungen des US-Moderators Jimmy Kimmel zur Ermordung des rechtskonservativen Aktivisten und Trump-Vertrauten Charlie Kirk stellte der Fernsehsender ABC die Ausstrahlung der US-Talkshow des Moderators vorerst ein.
Kimmel hatte in seiner Show am Montag gesagt, das Lager von Donald Trumps MAGA-Bewegung (Make America Great Again) versuche, aus der Ermordung von Charlie Kirk politisch Kapital zu schlagen.
Promis empören sich
Die Reaktionen von prominenter Seite auf das Aus Kimmels Show liessen nicht lange auf sich warten – und zeugen von Entsetzen bis hin zu Rage. In den sozialen Medien häufen sich die Posts, in denen die Unterdrückung der freien Meinungsäusserung angeprangert wird.
«Das ist nicht richtig», schrieb etwa Schauspieler Ben Stiller zu einer News-Meldung über das Aus für Kimmels Show.
Sänger John Legend teilte in einer Instagram-Story einen Post des Journalisten David Frum mit dem spitzen Zitat gegen die Regierung: «Wie können Sie es wagen, uns als Faschisten zu bezeichnen, nur weil unsere Beauftragten mit staatlichen Vergeltungsmassnahmen gegen Fernsehsender drohen, wenn deren Comedians nicht das sagen, was wir von ihnen erwarten?»
Und Schauspieler Alex Edelman, der derzeit in der Mockumentary «The Paper», einem Spin-Off von «The Office» zu sehen ist, sagte: «Das ist die tatsächliche Cancel Culture, die alle angeblich so sehr hassen.»
Schauspielerin Jean Smart («Hacks») äusserte ihr Entsetzen über die Absetzung von «Jimmy Kimmel Live» und ergänzt: «Was Jimmy gesagt hat, war freie Meinungsäusserung, keine Hassrede. Die Leute scheinen die Meinungsfreiheit nur dann schützen zu wollen, wenn es ihrer Agenda entspricht.»
Die Schauspielerin Wanda Sykes wäre für die nächste Sendung von Kimmel eingeladen gewesen. Trumps Aktivitäten kommentiert sie mit den Worten: «Er hat weder den Krieg in der Ukraine beendet noch den Gaza-Konflikt in seiner ersten Woche gelöst – aber er hat die Meinungsfreiheit in seinem ersten Jahr beendet. An alle, die beten: Jetzt ist die Zeit dafür.»
Trump findet Absetzung «grossartig»
US-Präsident Donald Trump findet, die Absetzung von Kimmels Show bedeute «grossartige News für Amerika». Dies äusserte er auf der Social-Media-Plattform «Truth Social». Endlich habe der Sender getan, «was getan werden musste». In seinem Kommentar argumentiert er mit gesunkenen Quoten gegen Jimmy Kimmels Sendung, um schliesslich noch auf den Menschen zu zielen: «Kimmel hat null Talent», fügt er an.
Der Gouverneur von Kalifornien und Politiker der Demokratischen Partei, Gavin Newsom, positioniert sich als Gegenspieler zu Trump. Er postete auf X: «Medienplattformen kaufen und kontrollieren. Kommentatoren entlassen. Sendungen absetzen. Das sind keine Zufälle. Das ist koordiniert. Und das ist gefährlich.» Die Republikaner glaubten nicht an Meinungsfreiheit, schreibt Newsom. Sie zensierten «in Echtzeit».
Zwei der einflussreichsten Gewerkschaften Hollywoods, die Writers Guild of America (WGA) und die Screen Actors Guild, bekunden ebenfalls ihre Unterstützung für Kimmel. Die WGA schrieb: «Als Gewerkschaft stehen wir geschlossen gegen jeden, der seine Macht und seinen Einfluss nutzt, um die Stimmen von Autorinnen und Autoren oder Andersdenkenden zum Schweigen zu bringen.» Auch die American Federation of Musicians verurteilt die Absetzung der Late-Night-Show und als «staatliche Zensur».