Für Sigmund Freud waren die Träume «der Königsweg zum Unbewussten». Seitdem hat die Traumforschung erstaunliche Fortschritte gemacht, auch dank der Neurowissenschaften. Heute weiss man, dass selbst blind geborene Menschen in Bildern träumen und man kann Traumbilder sogar sichtbar machen. Zudem konnte man zeigen: Es gibt Menschen, die ihre Träume frei steuern und nachts ihre Fähigkeiten trainieren können. Man nennt sie Klarträumer.
Im Traum regiert die Logik der Gefühle
Über die Bedeutung der Träume streitet man jedoch weiterhin. Sind die nächtlichen Bilder eine chaotische Spielerei unseres Gehirns? Oder zeigen sie, was uns wahrhaft beschäftigt? Begegnen wir in Träumen gar geheimen Botschaften – in verschlüsselter Form?
Für den deutschen Wissenschaftsautor Stefan Klein («Träume: Eine Reise in unsere innere Wirklichkeit») zeigt die Forschung: Im Traum regiert die Logik der Gefühle. Wichtig sind nicht die Bilder selbst, sondern die Stimmungen und Emotionen, die unsere nächtlichen Bilder grundieren.
Doch was hat dann der Sturz in die Tiefe oder das Verpassen des Termins zu bedeuten? Versagensangst? Um diese Frage zu beantworten, müsste man die gegenwärtige Lebenssituation der träumenden Person kennen. Denn oft nehmen wir die Stimmung des Tages mit in den Schlaf. Das wusste bereits Freud.