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Bild 1 von 17. Endlich Mittwoch! Familienvorstellung an einem Mittwochnachmittag auf der Kniematte in Langnau im Emmental. Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
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Bild 2 von 17. Abseits vom Fussballzirkus: Beni Thurnheer bereitet sich auf seinen Einsatz vor. Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
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Bild 3 von 17. Startklar: Der Pferdedompteur Paolo Finardi kurz vorm Ritt in die Manege. Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
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Bild 4 von 17. Riskante Sinnlichkeit an der Stange: das Duo Romance mit ihrer Pole-Dance-Nummer. Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
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Bild 5 von 17. Weniger romantisch: Das Duo Romance verräumt die Stange wieder an seinen Platz. Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
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Bild 6 von 17. Die Nock-Schwester Alexandra Nock vor ihrem Wohnwagen. Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
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Bild 7 von 17. In der Pause verkauft die Nock-Schwester und Pferdedompteurin Franziska Popcorn und Leuchtstäbe. Sie leitet den Zirkus Nock in der 7. Generation. Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
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Bild 8 von 17. Das alte Logo am Anhänger zeugt von den Wandlungen des Circus Nock, der sich «der älteste der Schweiz» nennt. Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
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Bild 9 von 17. Wortakrobatik aus der Technik-Kabine: Beni Thurnheer kommentiert die Hochseilnummer. Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
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Bild 10 von 17. Während der Vorstellung überprüft die SRF2-Kultur-Redaktorin Mariel Kreis die Aufnahme im Sendewagen und gibt Beni Thurnheer über den Knopf im Ohr Anweisungen. Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
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Bild 11 von 17. Üben sich auch schon in Akrobatik: SRF-Redaktorinnen Theresa Beyer und Mariel Kreis, Beni Thurnheer und Techniker Marco Gämperli. Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
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Bild 12 von 17. Der treuste Mitarbeiter: Der Zeltarbeiter Lahcen – auch bekannt als «Tiptop» – ist seit 32 Jahren beim Circus Nock. Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
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Bild 13 von 17. Die Pferdedompteure Franziska Nock und Paolo Finardi behalten das Geschehen hinter der Manege im Auge – alle Artistinnen und Tänzer müssen rechtzeitig parat sein. Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
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Bild 14 von 17. Noch während die Vorstellung läuft, wird abgebaut. Am gleichen Abend muss der Zirkus weiterziehen nach Thun. Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
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Bild 15 von 17. Eine letzte Zigarette, bevor der Zeltarbeiter Ion kräftig anpacken muss. Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
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Bild 16 von 17. Artist durch und durch: Der rumänische Clown und Trampolin-Artist Costin Bellu hat selbst beim Zusammenpacken seine komischen Momente. Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
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Bild 17 von 17. Grande Finale: Die Schlusskür der aktuellen Nock-Show «Ritmo y pasión». Bildquelle: SRF / Theresa Beyer.
SRF Kultur: Wir stecken mitten in der Fussball-EM – Sie aber kommentieren keinen Match in Paris, sondern eine Vorstellung des Zirkus Nock für den «Hörpunkt» von Radio SRF 2 Kultur. Wo ist für Sie der Unterschied zwischen Fussballreporter und Zirkusreporter?
Beni Thurnheer: Beides ist Showbusiness. Bei beidem ist der Zuschauer gespannt, was passieren wird. Der Reporter vermittelt dem Radiohörer dieses Erlebnis. Die Aufgabe ist also ähnlich, um nicht zu sagen gleich. Nur das Thema ist unterschiedlich. Natürlich ist eine Zirkusnummer wiederholbarer, die wird immer wieder ähnlich gezeigt. Ein Fussballspiel ist immer anders. Und es geht ums Gewinnen.
Eigentlich sind wir mit dem Zirkus ja näher beim Kunstturnen als beim Fussball.
Ja, das überschneidet sich sogar. Die Artisten führen Abläufe aus, die ich vom Kunstturnen kenne. Es gibt auch viele Zirkusartisten, die früher Kunstturner waren. Der Cirque du Soleil etwa hat an jeder Kunstturn-EM oder -WM einen Stand, wo sich die Kunstturner einschreiben können. Und das ist dann der Einstieg von vielen Spitzensportlern in den Zirkus.
Sie sind gut informiert – liege ich richtig, wenn ich Sie als Zirkusfan bezeichne?
Ja, ich bin tatsächlich Zirkusfan. Nicht zuletzt wegen meiner Fernsehsendung «Benissimo», in der immer wieder Zirkusartisten aufgetreten sind. Dafür haben wir regelmässig Zirkusvorstellungen besucht und geschaut, was sich eignen würde.
Ist Zirkus für Sie Kunst oder Unterhaltung?
Gute Zirkusnummern sind Kunst!
…und schlechte Zirkusnummern sind Unterhaltung?
Gute Zirkusnummern sind sowohl Kunst wie auch gute Unterhaltung. Und schlechte Zirkusnummern sind nur schlechte Unterhaltung und keine Kunst.
Sie machen also keinen Unterschied zwischen Kunst und Unterhaltung, sondern nur zwischen gut und schlecht?
Unterhaltung ist für mich ein Teilbereich der Kunst. Zwar sind Kunst und Unterhaltung nicht dasselbe, aber Unterhaltung ist ein Unterbegriff, wenn Kunst ein Oberbegriff ist.
Zurück zur Vorstellung vom Zirkus Nock, die Sie für unseren Hörpunkt «Manege frei! Zirkus zwischen Wunderland, Wirklichkeit und Vision» kommentiert haben. Wo haben Sie am meisten mitgefiebert?
Ganz klar bei der unglaublichen Hochseilnummer am Schluss mit den Fahrrädern und der Siebenmann-Pyramide. Das hat mir fast den Atem geraubt. Gerade bei so gefährlichen Luftnummern wohnen zwei Seelen in meiner Brust: Einerseits hoffe ich, dass nichts passiert. Andererseits klatsche ich am Schluss wie wild und verdränge dabei natürlich, dass die Artistinnen und Artisten am nächsten und am übernächsten Tag ihr Leben schon wieder aufs Spiel setzen.
Wir haben Ihnen die Wahl gelassen, ob Sie die Zirkusvorstellung in Mundart oder Hochdeutsch kommentieren möchten, Sie haben sich für Hochdeutsch entschieden – warum?
Schweizerdeutsch ist eine recht primitive Sprache, ein Gedanke folgt dem anderen, also 1 – 2 – 3 – 4. In der Manege aber passieren verschiedene Dinge gleichzeitig. Ich muss also sprachlich die Möglichkeit haben, von einem Gedanken kurz abzuweichen, etwas anderes einzuschieben und trotzdem einen ganzen Satz zu bilden, also 1a – 2 – 3 - 1b – 2a – 1c. Mit Hochdeutsch gelingt diese Gleichzeitigkeit besser als mit Mundart.
Ich fand es beeindruckend, wie detailliert Sie jeden einzelnen Schritt dieser Hochseilartisten beschrieben haben. Ich frage mich: Was passiert da in Ihrem Gehirn? Passiert da überhaupt noch etwas bewusst oder läuft das alles automatisch ab.
Das läuft bewusst. Man kann nicht etwas sagen, was man nicht denkt. Entweder denken oder sagen – das ist Unsinn. Es gibt nur einen sehr kurzen Zeitraum zwischen Denken und Sagen.
Und bei Ihnen ist er ein bisschen kürzer als bei anderen!
Ja, genau (lacht).