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Survival-Kurse im Trend Überleben für Anfänger

Sich durchschlagen wie Robinson Crusoe: Gion Saluz lehrt, wie man überlebt, wenn man der Natur ausgesetzt ist.

Ein Klassiker der Abenteuerliteratur feiert Geburtstag: Vor 300 Jahren ist «Robinson Crusoe» erschienen. Der Roman von Daniel Defoe über den Schiffbrüchigen, der auf der einsamen Insel zum Überlebenskünstler wird.

Daran würden wohl viele von uns scheitern: Die Smartphone-Gesellschaft hat den Kampf um Grundbedürfnisse mehrheitlich verlernt. Hier setzt Gion Saluz an: Der Überlebensfachmann vermittelt Wissen, das wir vergessen, aber vielleicht einmal nötig haben.

Gion Saluz

Survivaltrainer

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Gion Saluz ist Survival-Trainer. Er betreibt die Wildnisschule «Swiss Survival Training» und bietet diverse Überlebenskurse an.

SRF: Was konkret lehren Sie?

Gion Saluz: Etwa die drei Grundprioritäten in einer Überlebenssituation. In erster Linie ist es der Schutz vor dem Klima – Kälte, Wind und Regen.

Dann kommt das Wasser: Wo finde ich Wasser? Welches ist trinkbar? Welches sollte man meiden oder aufbereiten, damit man es trinken kann?

An dritter Stelle kommt die Nahrung: Welche essbaren Möglichkeiten hat man in der Natur? Etwa Pflanzen und Tiere – je nachdem, was wo zu finden ist.

Es ist ein Bewusstsein, nicht nur ein Trend.

Liegen Survival-Skills im Trend?

Das Interesse ist sicher grösser geworden in den letzten drei, vier Jahren. Trends gehen aber immer wieder vorbei.

Ich denke, dass die Menschen in der Schweiz, in Deutschland und in Frankreich mehr darüber wissen wollen, was die Basis des Menschen ist: Warum sind wir da, wo wir sind?

Es ist spannend zu sehen, was es braucht, wenn man den Komfort nicht mehr hat. Das ist ein Bewusstsein, nicht nur ein Trend.

Woran liegt das?

Ich glaube, das weltpolitische Geschehen lässt einige an der Sicherheit zweifeln. Das führt womöglich zu Gedanken wie: Wenn jetzt der Strom über längere Zeit ausfällt oder wenn ich mich irgendwo verliere, wie würde ich eigentlich überleben ohne Zivilisation?

Wenn ich in den Wald gehe, was mich nichts kostet, bin ich entspannt und zufrieden.

Geht es auch darum, etwas über sich selbst zu erfahren, wenn man sich der Natur aussetzt?

Auf jeden Fall. Ich denke, der Mensch merkt, dass er mit dem Materialismus nicht mehr wirklich glücklich wird. So besinnt er sich auf das Wesentliche zurück.

Ein Beispiel: Wenn man nach einem Waldspaziergang das Gefühl hat, man konnte sich erholen und runterfahren, macht man schnell die Verbindung: Wenn ich in den Wald gehe, was mich nichts kostet, bin ich entspannt und zufrieden.

Dann überlegt man sich, ob mit weniger Materiellem und mehr Natur ein besserer Ausgleich möglich ist.

Was Sie anbieten, geht aber weit über einen Waldspaziergang hinaus. Spielt Abenteuerlust auch eine Rolle?

Ja, auch bestimmte Survival-Sendungen animieren die Leute. Sie sagen dann, sie wollen mal was erleben.

Ich verdiene mein Geld damit, Wissen zu aktivieren, das Menschen früher hatten und im Laufe der Zeit vergessen haben.

Im Netz finden sie dann Survival-Kurse. Da spielt Nervenkitzel bestimmt eine Rolle.

Was macht für Sie den Reiz am Job des Survival-Trainers aus?

Die Wissensvermittlung. Ich verdiene mein Geld damit, Wissen zu aktivieren, das Menschen früher hatten und im Laufe der Zeit vergessen haben. Innerhalb von ein paar 100 Jahren ist dieses Wissen verloren gegangen.

Den Menschen etwas ganz Banales, aber Überlebenswichtiges zu lehren, ist eine befriedigende Tätigkeit.

Das Gespräch führte Remo Vitelli.

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