Latein ist im Vatikan ab sofort nicht mehr die erste Amtssprache. Dies geht aus einem neuen Regelwerk für den Verwaltungsapparat des Kirchenstaats hervor, das ein halbes Jahr nach dem Amtsantritt des neuen Papstes Leo XIV. veröffentlicht wurde.
Im Kapitel über die im Vatikan zu gebrauchenden Sprachen heisst es nun: «Die Behörden der Kurie schreiben ihre Akten in der Regel auf Latein oder in einer anderen Sprache.»
In der alten Fassung des «Regolamento» hatte die Sprache Cäsars und Ciceros noch eine wichtigere Stellung. Dort hiess es: «Die Behörden der Kurie schreiben ihre Akten in der Regel auf Latein, sie können aber für ihre Korrespondenz oder für das Schreiben von Dokumenten gemäss den jeweiligen Notwendigkeiten auch andere Sprachen nutzen, die heute gebräuchlicher sind.»
Gestrichen wurde im neuen Regelwerk für die Vatikanangestellten auch die Anforderung «guter Lateinkenntnisse». Künftig werden nur noch gute Kenntnisse im Italienischen sowie in einer weiteren Sprache verlangt.