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Nemo sitzt in einem leeren Theater.
Legende: Nemo fühlt sich auch mit einem Orchester auf der Bühne pudelwohl. Nektar, Rouven Niedermaier

Kulturtipps der Woche Für mehr Freiheit, Menschlichkeit und grosse Gefühle

Nemo mit Orchester, eine unerwartete Rückkehr und eine israelisch-iranische Kooperation: belebende Tipps für alle Sinne.

Konzerttipp

«The Code» mal anders: Zwei Millionen YouTube-Views hat die Orchesterversion von «The Code». An diesen Erfolg knüpfen Nemo und das Sinfonieorchester Biel Solothurn (TOBS) an und haben nun ein ganzes Konzert mit orchestrierten Nemo-Songs auf die Beine gestellt: «Nemo Goes Symphonic» ist ein Heimspiel, denn Nemo ist bereits als Kind mit dem TOBS aufgetreten und fühlt sich pudelwohl inmitten von Geigen, Celli, Bläsern und Bässen. Nicht nur der Konzert-Ort ist aussergewöhnlich – eine ehemalige Cellulosefabrik in Attisholz bei Solothurn – sondern auch der schwungvolle und Crossover-erfahrene Dirigent Droujelub Yanakiew. Ein Must – sowohl für Klassik- als auch für Nemo-Fans! (Theresa Beyer)

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«Nemo Goes Symphonic»: Freitag, 9. August, 20:00 h, Kiesofenhalle Attisholz, Sonntag, 11. August, Kongresshaus Biel (ausverkauft).

Radio SRF zeichnet das erste Konzert auf und sendet es am 15. August um 19:00 h auf Radio SRF 3 und um 20:00 h auf Radio SRF 2 Kultur.

Filmtipp

Zwei Frauen in Hijabs, die sich anblicken, schwarz-weiss.
Legende: Ins Visier genommen: Trainerin Maryam Ghanbari und Judoka Leila Hosseini sind auch abseits der Matte ein starkes Team. Praesens Film

Iranisch-israelisches Plädoyer: An der Weltmeisterschaft im Judo gerät eine iranische Teilnehmerin ins Visier des iranischen Regimes. Der Grund: Sie ist zu gut und es besteht die Chance, dass sie im Finale auf eine Israelin trifft. Das darf nicht sein und deshalb kommt die Order: sofortiger Ausstieg aus dem Turnier. Als sich die iranische Judoka weigert, wird sie massiv unter Druck gesetzt und bedroht. Ausgerechnet ein Israeli und eine Iranerin haben zusammen Regie geführt bei «Tatami», Guy Nattiv und Zar Amir Ebrahimi. Ihr Film – in kunstvollem Schwarz-weiss – ist eine gelungene Verschränkung von Sportdrama und Politthriller und ein starkes Plädoyer für Freiheit von Sport, Kunst und Leben. (Brigitte Häring)

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«Tatami»: Kinostart: 1. August 2024

Albumtipp

Auferstehung von Empire Of The Sun: Acht Jahre Pause brauchten Luke Steele und Nick Littlemore, um sich nicht zu trennen. Als Empire Of The Sun landeten sie vor fünfzehn Jahren mit ihrer ersten Single «Walking On A Dream» einen Welthit. Auf allen folgenden Alben versuchten sie vergebens, diesem Erfolg anzuknüpfen, was sie schliesslich 2016 dazu führte, die Reissleine zu ziehen. Eigentlich wollten sie die Band ganz aufgeben, doch vor wenigen Jahren öffnete sich die Pforte zum Reich der Sonne erneut. Letzten Freitag erschien das vierte Album der zwei Australier: «Ask That God». Damit sind sie «Walking On A Dream» so nah wie lange nicht mehr. (Lea Inderbitzin)

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Empire Of The Sun: «Ask That God» (EMI/Capitol)

Literaturtipp

James Baldwin – so ehrlich wie gut: In den USA schwarz und einigermassen bei Verstand zu sein, bedeute, sich fast immer in einem Zustand rasenden Zorns zu befinden. Dies ist einer der vielen Sätze, die James Baldwin bis heute zu einem unumgänglichen Autor machen. In seinen 1972 erstmals publizierten Memoiren «No Name in the Street» denkt er über seinen Kampf gegen Rassismus und Homophobie nach. Er tut es scharfsinnig und ohne Bitterkeit – immer getreu seinem Motto, dass er ein ehrlicher Mensch und ein guter Schriftsteller sein wolle. Er war tatsächlich beides. Das macht ihn bis heute so faszinierend. (Franziska Hirsbrunner)

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James Baldwin: «Kein Name bleibt ihm weit und breit.» Aus dem Englischen übersetzt von Miriam Mandelkow. 272 Seiten. dtv Verlag, 2024.

Radio SRF 2 Kultur, Kultur-Aktualität, 2.8.2024, 8:03 Uhr ; 

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