Wenn Kunst in den Massenmedien aufscheint, geht es meist um Sensationen, zum Beispiel um exorbitante Preise für Kunstwerke. Die Kunst, der Beruf Künstler und seine Bedingungen sind selten Thema.
Von Kunst ist meist im Zusammenhang mit Geld und Glamour die Rede, wie eben jetzt, während der Kunstmesse Art Basel. Solche Messen produzieren in der allgemeinen Wahrnehmung oft eher Klischees, als dass sie eine freie Sicht auf die Realitäten und die Arbeit der Künstlerinnen und Künstler ermöglichen.
Künstlerinnen und Künstlern das Wort geben
Dabei sind insbesondere junge Künstler jene Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, die mittels ihrer Arbeit die Fragestellungen unserer Zeit reflektieren. Und uns viel zu sagen haben – wenn wir ihnen das Wort geben. Sie vermögen es oft, uns mit ihrer künstlerischen Arbeit einiges zu denken zu geben. In unterschiedlichster, eindringlicher, nicht selten auch witziger Form.
Was beschäftigt junge Schweizer Künstlerinnen und Künstler heute? Wovon lebt man, als Künstler, als Künstlerin? Ist es heute einfacher, oder schwieriger geworden, als Künstler seine Existenz aufzubauen?
Repräsentativ für die Vielfalt der jungen Kunst
Seit 5 Jahren begleitete die Sternstunde Kunst fünf junge Schweizer Künstlerinnen und Künstler: Beni Bischof, Claudia Comte, Julian Charrière, Maja Hürst, Anja Rueegsegger. Sie kommen aus unterschiedlichen Landesregionen – aus der Stadt und vom Land, aus St. Gallen, Baselland, Lausanne, Grancy, Zürich. Sie sind sehr unterschiedlich in ihren künstlerischen Ausrichtungen – von Bildhauerei bis Urban Art –, sind alle unterschiedlichen Alters, aber zu Beginn des Projektes alle unter 40. Was sie verbindet: Sie haben ihren Traum zum Beruf gemacht.
«Mein Lebensstandard ist meine Freiheit»
In ihrer Langzeitdokumentation stellt Autorin Uta Kenter deren Weg als Künstler während der letzten fünf Jahre vor. Ûber die Momentaufnahme hinaus ermöglicht der Film einen Einblick in die Arbeit junger Künstler, die sich dies- und jenseits des Kunstmarkts etablieren, ungeachtet der kurz- und langfristigen materiellen Risiken.
«Mein Lebensstandard ist meine Freiheit», sagt die junge Zürcher Künstlerin Maja Hürst im Film. Meret Oppenheim formulierte es in ihrer Rede 1975, als sie mit dem Kunstpreis der Stadt Basel ausgezeichnet wurde, so: «Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie nehmen.»