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Japanische Braut, davor Kirschblütenzweige.
Legende: Keigo Higashino erzählt seinen Krimi «Ich habe ihn getötet» aus verschiedenen Perspektiven. Flickr/Katri Niemi

Literatur Toter Bräutigam, tote Geliebte – trotzdem kein klassischer Krimi

Der Krimi «Ich habe ihn getötet» überzeugt durch eine raffinierte Erzählweise: Nicht der Kommissar führt durchs Buch, sondern die Verdächtigen. Dadurch verwickelt der in Japan sehr erfolgreiche Krimi-Autor Keigo Higashino den Leser in ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel.

Filmproduzent und Drehbuchautor Makoto bricht auf seiner eigenen Hochzeit vor dem Traualtar zusammen und stirbt. Alles deutet auf einen Eifersuchtsmord hin. Denn nicht nur Makoto stirbt, auch seine Geliebte wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden.

Japanische Braut von hinten, durch einen Türschlitz beobachtet.
Legende: Wer ist der Täter? «Ich habe ihn getötet» liefert alles, aber keine klaren Antworten. Flickr/J3SSL33

Beide sind vergiftet worden mit dem gleichen Gift. Der Tod und natürlich der vermeintliche Liebesverrat schockieren Makotos Braut, die nun plötzlich Witwe geworden ist.

Das ist die Ausgangslage für Kommissar Kaga, der mit grosser Beharrlichkeit und mit viel Spürsinn zu ermitteln beginnt.

Wer hat den Mord wirklich begangen?

Wer gerne «Who-done-it»-Krimis liest wird von Keigo Higashinos Krimi «Ich habe ihn getötet» begeistert sein.

Buchhinweis

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Keigo Higashino: «Ich habe ihn getötet», Klett-Cotta, 2016.

Das Buch ist aus drei Perspektiven erzählt: Aus der Perspektive von Takahiro Kanbayashi, dem Bruder der Braut, von Naoyuki Suruga, Makotos Manager, und von Kaori Yukizasa, seiner Lektorin.

Schnell geraten die drei in den engen Kreis der Verdächtigen. Kein Wunder: Alle drei behaupten schliesslich, ihn – ihren Freund Makoto – getötet zu haben.

Wer ist der wahre Täter? Kommissar Kaga steht vor einem Rätsel.

Nicht der Kommissar führt durch den Krimi

Keigo Higashino versteht es meisterhaft, seine Leser bei der Lösung des Falls in die Irre zu führen, indem er aus einer Multiperspektive heraus schreibt.

Dieses Verfahren gibt einen Einblick in die Psyche und Abgründe der drei Mordverdächtigen.

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Das ist einerseits sehr aufschlussreich, aber auch mit diesem voyeuristischen Blick, den man als Leserin und Leser erhält, lässt sich der Krimi nicht lösen.

Denn die drei Mordverdächtigen geben nur das preis, was sie uns wissen lassen wollen.

Ein Muss: nochmal lesen

Kommissar Kaga ist keine Erzählstimme. Das heisst, er hat nicht die Möglichkeit, uns seine Schlussfolgerungen darzulegen.

Das wiederum heisst: Der Autor Keigo Higashino verrät uns die Lösung des Rätsels nicht. Darum bleibt einem am Ende des Buches nichts anderes übrig, als den Krimi noch einmal von vorne zu beginnen.

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