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SRF-Bestenliste Die besten Bücher im November

Eine Jugendliche auf Sinnsuche, eine Schwimmerin mit Alzheimer und ein Filmemacher zwischen Kunst und Kollaboration: Unsere Buch-Highlights im November im Countdown.

5. Elena Fischer: «Paradise Garden» (24 Punkte)

Buchcover mit einem Gemälde einer jungen Frau im grünen Pullover
Legende: Elena Fischer: «Paradise Garden», 352 Seiten. Diogenes Verlag 2023. JULIA SELLMANN © DIOGENES VERLAG

Ein Mutter-Tochter-Duo lebt in prekären Verhältnissen am Stadtrand. Als die Mutter stirbt, droht das Leben der Tochter aus den Fugen zu geraten. Halt könnte ihr allenfalls der Vater geben. Von ihm besitzt die Teenagerin allerdings nur ein Foto. Sie begibt sich auf die Suche nach dem Unbekannten. Und unternimmt damit auch eine Reise zu sich selbst.

Elena Fischer schreibt in einer sehr jungen, frischen Sprache und schafft es, Momente der Trauer, Wut, Sehnsucht und den Funken Hoffnung, der die Protagonistin Billie weiterleben lässt, fantastisch umzusetzen.
Autor: Sandra Balsiger Buchhändlerin Altstadt-Buchhandlung Murten

4. Julia Otsuka: «Solange wir schwimmen» (25 Punkte)

Buchcover mit einer Illustration einer Schwimmerin in Badeanzug und mit Badekappe, sitzt am Beckenrand
Legende: Julie Otsuka: «Solange wir schwimmen», aus dem amerikanischen Englisch von Katja Scholtz. 160 Seiten. mare Verlag 2023. mare Verlag

In einem Hallenbad trifft eine bunte Gruppe von Menschen aufeinander, die etwas eint: ihre Leidenschaft fürs Schwimmen. Eine davon ist Alice, die unter Demenz leidet. Solange sie schwimmt, ist alles gut. Aber dann zieht sich plötzlich ein Riss durch den Pool, der alle beunruhigt und eine tiefgreifende Veränderung ankündigt.

Mit ihrem feinen Gespür für Sprache schafft es Julie Otsuka, über die Themen Demenz und Verlust zu schreiben, ohne dabei den Humor zu verlieren.
Autor: Sarah-Mee Filep Buchhändlerin Buchhandlung Rössli Riehen

3. Daniel Kehlmann: «Lichtspiel» (26 Punkte)

Schwarzes Buchcover, Mittig in Rot der Name des Autors, das Wort «Lichtspiel» in grossen, länglichen Lettern
Legende: Daniel Kehlmann: «Lichtspiel», 480 Seiten. Rowohlt Verlag 2023. Rowohlt Verlag

Der Österreicher Georg Wilhelm Papst war einer der wichtigsten Filmemacher der Weimarer Republik. Und er war der Entdecker von Superstars wie Greta Garbo. Aber dann traf er verschiedene falsche Entscheidungen und wurde zu einer Geisel der Nazis. Er musste fortan Filme für sie drehen. Detailreich umkreist Daniel Kehlmann eine gespenstische Figur in einer gespenstischen Epoche.

Wie Diktaturen korrumpieren, das leuchtet Daniel Kehlmann aus; anschaulich erzählt, genau recherchiert, tiefgründig, gefühlsintensiv.
Autor: Christine Richard Freie Kulturjournalistin

2. Gianna Molinari: «Hinter der Hecke die Welt» (28 Punkte)

Buchcover mit im Farbverlauf hinterlegten, herabfallenden Blättern. Oben blau, mittig türkis, unten grün.
Legende: Gianna Molinari: «Hinter der Hecke die Welt», 208 Seiten. Aufbau Verlag 2023. Aufbau

Gianna Molinaris zweiter Roman «Hinter der Hecke die Welt» spielt am Nordpol und in einem Dorf, in dem nichts mehr wächst ausser der Hecke ringsherum. Mit diesen symbolträchtigen Settings konfrontiert die Autorin ihre Leserschaft unter anderem mit der Frage, was stetes Wachstum für unsere Gesellschaft bedeutet – und was es heisst, wenn Lebewesen verschwinden.

Ich mag den kühlen Sound. Dieser Roman ist ein Wurf, der zum tiefen Nachdenken einlädt!
Autor: Hildegard E. Keller Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin

1. Wolf Haas: «Eigentum» (47 Punkte)

Buchcover im Stil eines Verpackungs-Kartons. Darauf der Buchtitel als roter Stempel «Eigentum von Wolf Haas»
Legende: Wolf Haas: «Eigentum», 160 Seiten. Hanser Verlag 2023. Hanser

Wolf Haas schreibt von seiner Mutter, die im Sterben liegt, und deren Leben er nochmals Revue passieren lässt. Und von sich selbst, wie er die Mutter in den Tod begleitet und dabei auch sich selbst begegnet. In diesem bisher persönlichsten Werk hat der österreichische Autor seiner Mutter ein Denkmal geschaffen. Und ein inspirierendes Buch geschrieben über Leben und Sprache.

In ‹Eigentum› erzählt Wolf Haas vom Überlebenskampf seiner Mutter, die in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist. Haas tut das mit abgründigem Humor, zugleich aber auf geradezu zärtliche Weise.
Autor: Manfred Papst Autor «NZZ am Sonntag»

So entsteht die SRF-Bestenliste

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Die SRF-Bestenliste wird jeden Monat von einer Fachjury bestimmt. Zur Jury gehören 55 Buchkritikerinnen, Bibliothekare, Buchhändlerinnen, Literaturwissenschaftler und Vertreterinnen von literarischen Institutionen.

Jedes Jurymitglied darf jeweils bis zu vier Titel, deren Veröffentlichung nicht länger als sechs Monate zurückliegt, für die SRF-Bestenliste nominieren. Die Punktewertung funktioniert wie folgt:

  • 1. Platz: 7 Punkte
  • 2. Platz: 5 Punkte
  • 3. Platz: 3 Punkte
  • 4. Platz: 1 Punkt

Die vergebenen Punkte werden addiert und ergeben die jeweilige Reihung. Jedem Jurymitglied steht es frei, weniger (oder auch gar keinen) Titel zu nominieren. Sobald ein Titel drei Mal auf der SRF-Bestenliste vorgekommen ist, wird er gesperrt, um einen gewissen Titelumlauf zu gewährleisten.

Im Sinne einer grösstmöglichen Transparenz, Objektivität und Unparteilichkeit im Abstimmungsverfahren dürfen keine Bücher nominiert werden, deren Autor:in Mitglied der Jury ist.

Die Jurymitglieder von A bis Z

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Radio SRF 2 Kultur, Literaturclub: Zwei mit Buch, 09.10.2023, 18:30 Uhr ; 

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