Zum Inhalt springen

Voting zum Schweizer Buchpreis Publikum sieht Demian Lienhard als Favoriten

Am Sonntag wird der Schweizer Buchpreis vergeben. «Mr. Goebbels Jazz Band» von Demian Lienhard ist der Favorit der User in unserer Umfrage.

Wir haben Sie gefragt: Wem würden Sie den Schweizer Buchpreis geben, der offiziell diesen Sonntag in Basel verliehen wird? Die Abstimmung ist beendet, und das Rennen war knapp: Mit fünf Prozent Vorsprung auf Sarah Elena Müller macht in unserer Umfrage Demian Lienhard das Rennen.

«Mr. Goebbels Jazz Band» ist der zweite Roman des Schweizer Schriftstellers und Archäologen Demian Lienhard. Er wirft mit dem Werk ein Schlaglicht auf ein weitgehend unbekanntes Stück deutscher (Jazz-)Geschichte.

Im Dritten Reich wurden Juden, Polen und Homosexuelle gezwungen, als «Charlie and His Orchestra» US-amerikanischen Swing fürs Radio spielen. Ausgerechnet Swing, der bei den Nazis wegen seines wilden, freiheitsbejahenden Tanzstils eigentlich verpönt war.

Das sind die weiteren Nominierten:

Christian Haller: «Sich lichtende Nebel»: Kopenhagen, 1925: Der junge Physiker Werner Heisenberg beobachtet, wie in einer nebligen Nacht ein Mann in den Lichtkegel einer Strassenlaterne tritt, im Dunkeln verschwindet und im nächsten Lichtkegel erneut auftaucht. Diese Beobachtung löst in Heisenberg eine innere Unruhe aus. Er spürt, dass er nahe an der Lösung eines theoretischen Problems ist. Der Mann im Dunkeln ahnt nicht, dass sein nächtlicher Gang nach Hause die Quantenmechanik begründen wird.

Der 16. Schweizer Buchpreis

Box aufklappen Box zuklappen

Für den  Schweizer Buchpreis 2023  wurden von 55 Verlagen insgesamt 85 Titel eingereicht. Die Verleihung findet am Sonntag, 19. November 2023, im Rahmen des Internationalen  Literaturfestivals BuchBasel  im Theater Basel statt.

Der Preis ist mit 42‘000 Schweizer Franken dotiert. Die Gewinnerin oder der Gewinner erhält 30‘000 Schweizer Franken, die Nominierten je 3000.

Christian Hallers Novelle handelt von den Unschärfen im Leben, die zu neuen Erkenntnissen führen können.

Sarah Elena Müller: «Bild ohne Mädchen»: Eine linksalternative Familie lebt mit ihrer Tochter in einem Bergdorf. Die Fünfjährige findet bei den anderen Kindern im Dorf keinen Anschluss. Deshalb geht sie oft zum Nachbarn, zumal sie dort, anders als daheim, fernsehen darf. Dass dieser Nachbar das Mädchen missbraucht, ahnt man bald. Direkt gesagt wird es nicht.

Sarah Elena Müller hat die Sprachlosigkeit in Worte gefasst. Ihr Roman zeigt, wie Kindesmissbrauch stattfinden kann, wenn niemand das Offensichtliche wahrhaben will.

Matthias Zschokke: «Der graue Peter»: Der gebürtige Berner Matthias Zschokke hat für seinen Roman eine Hauptfigur gewählt, die auf den ersten Blick ziemlich langweilig daherkommt: Peter ist Beamter und verheiratet. Aber: Ihm fehlt ein «Empfindungschromosom». Die Tatsache, nichts zu fühlen, hilft ihm, den tragischen Tod seiner zwei Kinder wegzustecken.

Auf dem Rückweg von einer Dienstreise wird Peter spontan gebeten, auf einen zehnjährigen Jungen aufzupassen. Gemeinsam mit ihm erlebt Peter einige überraschende Abenteuer.

Adam Schwarz: «Glitsch»: Auf einem Kreuzfahrtschiff durchquert die Hauptfigur Léon die Nordostpassage. Eigentlich wollte seine Freundin Kathrin diese Reise allein machen. Doch Léon hat sich ungefragt angehängt. Als Kathrin dann spurlos verschwindet, macht Léon sich auf die Suche nach ihr. Er taucht immer tiefer in den Schiffsbauch ab – und wird bald verdächtigt, ein blinder Passagier zu sein.

    «Glitsch» ist der zweite Roman des Kulturjournalisten Adam Schwarz.

Wöchentlich frischer Lesestoff im Literatur-Newsletter

Box aufklappen Box zuklappen

Der Literatur-Newsletter bietet die perfekte Inspiration für das nächste Buch. Ausserdem wird jede Woche eine Schweizer Schriftstellerin oder ein Schweizer Schriftsteller in den Fokus gerückt. Newsletter jetzt abonnieren.

Radio SRF 1, 14.11.2023, 15:15 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel