JJ war auf Stippvisite in Basel. Mit im Gepäck: gute Stimmung, neue Musik und jede Menge Vorfreude auf die 60. Ausgabe des ESC. Vor seinem Auftritt am Montag zur Eröffnung der Swiss Indoors hat SRF ihn getroffen.
SRF: «436 Points for Austria!» Damit haben Sie vor rund einem halben Jahr den ESC in Basel gewonnen. Mit welchen Gefühlen sind Sie zurück in der Stadt?
JJ: Mit viel Nostalgie und vielen Glücksgefühlen. Mit Basel verbinde ich viele tolle Erinnerungen. Hier hat alles angefangen: Basel wird für immer ein Teil meines Herzens sein.
In Basel werden Sie an den Swiss Indoors Ihren Siegersong «Wasted Love» performen. Hängt er Ihnen noch nicht aus den Ohren?
Wahrscheinlich darf ich «Wasted Love» bis an mein Lebensende singen. Trotzdem freue ich mich jedes Mal, den Song zu performen. Ich versetze mich gerne wieder in die Situationen hinein, die ich mit dem Song in Verbindung bringe. Auch, aber nicht nur die emotionalen Herausforderungen, um die es darin geht. So kann ich das meiste aus der Emotion rausholen.
Vor etwas mehr als einem Monat ist Ihr neuer Song «Back to Forgetting» herausgekommen. Der klingt anders als Ihr ESC-Song: weniger Oper, mehr Pop. Wie haben Sie sich seit dem ESC weiterentwickelt?
Nicht nur im kreativen Bereich, sondern auch als Person konnte ich mich entwickeln und wachsen. Ich freue mich, dass ich selbst diese Entwicklung miterleben kann, wie sich künstlerisch neue Türen öffnen, wie ich meine Kreativität fliessen lassen kann. Daraus entstehen immer neue Songs, mit denen ich meine Geschichte weitererzählen kann.
Eine EP ist geplant – neue Songs stehen auch schon parat, einer wird bald rauskommen.
Neben der Entwicklung ist es mir aber wichtig, immer beizubehalten, wer ich bin. Und da gehört der klassische Gesang dazu. Beides ist mir wichtig: Pop- und Operngesang. Wie es mit dieser Mischung weitergehen wird, das werden wir bald herausfinden.
Das klingt nach neuer Musik. Gibt’s bei Ihnen bald ein eigenes Album?
Eine EP ist geplant – neue Songs stehen auch schon parat, einer wird bald herauskommen. Aber auch da erfährt man bald mehr.
Vor rund zwei Wochen ist das neue Album von Nemo herausgekommen. Was denken Sie über das Album?
Ich liebe das Album! Man hört, dass Nemo sich künstlerisch weiterentwickelt hat und alles von sich in dieses Projekt reingesteckt hat.
Sind Sie mit Nemo in Kontakt?
Wir schreiben uns auf Social Media ab und an. Wir reagieren auf Posts voneinander oder schreiben uns auch einfach mal ein «Hey, wie geht’s?». Gesehen haben wir uns das letzte Mal beim ESC. Da haben wir viel rumgetratscht und rumgeblödelt.
Hat Ihnen Nemo Tipps gegeben für die Zeit nach dem ESC?
Ja: Dranbleiben, niemals den Spass verlieren und die Zeit geniessen.
In Wien spürt man grosse Freude: vor allem Vorfreude aufs Feiern.
Gab es für Sie im Nachlauf vom ESC «What the Fuck?!»-Momente?
Als die Leute bei mir zu Hause angerufen haben. Da dachte ich mir schon: «Ähm, Hallo?!» Aber ansonsten habe ich mich nie wirklich unwohl gefühlt.
Bald werden Sie in derselben Position sein wie Nemo: Der österreichische ESC steht an. Wie ist die Stimmung in Wien?
In der Stadt spürt man grosse Freude: vor allem Vorfreude aufs Feiern. Ich bin gespannt, wie Wien am ESC aufblühen wird. Ich glaube, die Strassen werden «bummsvoll» sein.
Es gibt ja derzeit einige Spannungen rund um den ESC. Wie schätzen Sie die Stimmung ein, falls Israel nicht teilnehmen kann?
Der ESC findet nach wie vor statt und ich freue mich sehr, wieder ein Teil davon zu sein. Die Entscheidung liegt bei der EBU und ich halte mich da raus. Ich konzentriere mich auf die Musik, denn der ESC ist wieder ein Moment für mich, auf der Bühne zu stehen und Liebe zu verbreiten. Darauf freue ich mich sehr.
Das Gespräch führte Oliver Rutz.