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«Cap Cloud» Wenn Berge einen Hut tragen

Am Dienstag erreichten uns eindrückliche Videos und Fotos aus dem Berner Oberland. Eiger, Mönch und Jungfrau schienen einen Hut zu tragen. Diese eher seltenen Wolken nennt man in der Meteorologie «Cap Clouds».

Jungfrau mit Sombrero
Legende: Sulwald/BE Jungfrau mit Sombrero Pia de Garis

Bei diesen eindrücklichen Wolken ist der Name Programm. «Cap» kann auf Deutsch etwa Hut, Haube oder Deckel bedeuten. Und so sehen sie auch aus: als hätten sich die Berge einen Hut angezogen. Damit solche Hutwolken entstehen können, braucht es folgende Zutaten:

  • Ein Berg oder ein anderes Hindernis, das von Luft überströmt wird
  • Eine stabile Luftschicht (Inversion) darüber
  • Genügend Feuchte in der Luft
Abendstimmung mit Hutwolken in Sumiswald/BE
Legende: Sumiswald/BE Bereits am 19. Januar konnte man die schönen Wolkenhüte beobachten Michèle Bärtschi

Trifft feuchte Luft auf einen Berg, wird sie zum Aufsteigen gezwungen. Dabei kühlt sie sich ab und es bilden sich Wolkentröpfchen. Hinter dem Berg passiert das Gegenteil: Die Luft sinkt wieder ab, erwärmt sich und die Wolkentröpfchen verdunsten. Die Wolke bleibt dabei mehr oder weniger stationär über dem Berggipfel stehen, während immer neue Luft zum Berg geführt wird.

Dem einen oder der anderen mag diese Beschreibung bekannt vorkommen. Auch die bekannteren «Föhnfische» entstehen durch die Auf- und Abwärtsbewegungen bei der Überströmung von Bergen. Beide Erscheinungen zu den sogenannten linsenförmigen Wolken (Lateinisch: lenticularis).

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Meteo, 31.1.23, 19:55 Uhr

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