Nach dem milden Sturm-Winter kommt nun eine kühlere Phase. Den ganzen Winter hindurch war der «Polare Stratosphärenwirbel» so stark wie selten und hat die kalte Luft am Nordpol zusammengehalten. Es gab keine Kaltluftausbrüche. Die Folge war ein milder Winter und ein seltenes Frühjahrs-Ozonloch. Doch nun wird der Wirbel schwächer. Damit erhält die kalte Luft im Norden die Möglichkeit, auch mal nach Süden auszubrechen.
Frische Woche
Und das tut sie: Einen ersten Kaltluftausbruch erleben wir am Samstag und Sonntag, auch wenn die kälteste Luft östlich von uns nach Süden wandert. Aber dennoch: In der nächsten Woche sind die Temperaturen über Europa tiefer als sonst in dieser Jahreszeit. Und bei uns herrscht Bise.
Heikle Phase für die Vegetation
Kaltluftausbrüche im Frühjahr sind nicht selten und den sogenannten Märzwinter sieht man sogar in der Statistik. Dieses Jahr ist die Situation wieder heikler als sonst, denn nach einem warmen Winter hat die Vegetation einen Vorsprung, der Schaden durch Frost wird dadurch grösser. Dass milde Winter mit einem starken «Stratosphärenwirbel» einhergehen können, wussten unsere Vorfahren nicht, aber dass auf einen milden Winter oft ein schwieriges Frühjahr folgt, wussten sie sehr wohl:
Wenn der Frost im Januar nicht kommen will, so kommt er im März oder April.
Ist der Winter warm, wird der Bauer arm.
Bleibt der Winter fern, so nachwintert es gern.
Ozonloch schliesst sich wieder
Die Abschwächung des Stratosphärenwirbels hat aber auch eine positive Wirkung auf die Ozonschicht. Wenn der Wirbel die Luft im Norden nicht mehr abschnürt, kann Ozon-reichere Luft aus Süden nach Norden fliessen und das Ozondefizit etwas ausgleichen.