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Erdrutsch Intensiver Regen

Wetterlage

Zwischen einem Tief über der Nordsee und einem Hoch über dem Mittelmeer trafen über den Alpen zwei Luftmassen aufeinander - kühlere aus Norden und warm-feuchte aus Süden. An dieser Luftmassengrenze entstanden kräftige Regengüsse und Gewitter. Speziell die Gewitter im Tessin und im Misox sorgten für eine lokale Niederschlags-Verstärkung.

Viel Regen in kurzer Zeit

In der Magadinoebene/TI wurden zwischen Samstagabend und Sonntagnachmittag 165 Millimeter Regen registriert. Das ist fast so viel Regen wie normalerweise im ganzen Monat Juni an der Station Magadino/Cadenazzo gemessen wird. Da es schon am 4. Juni im Tessin stark geregnet hatte, wurde an dieser Wetterstation bereits die Juni-Norm von 186 Millimetern übertroffen. Aktuell hat dieser Regenmesser im noch jungen Juni 2020 bereits 228 Millimeter Regen erfasst. Die grösste Regenmenge seit Monatsbeginn gab es an der Station Torricella/Crana, am Fusse des Monte Tamaro gelegen, mit 313,8 Millimetern.

Regensummen im Tessin
Legende: Viel Regen im Süden SRF Meteo

Lokale Überschwemmungen

Die Niederschläge vom Wochenende führten im Tessin zu örtlichen Überschwemmungen. Strassen wurden überflutet, Keller mussten ausgepumpt werden, und es kam zu mehreren Erdrutschen. Betroffen war zunächst das Sopraceneri, später auch die weiter südlich liegenden Teile des Kantons.

Regen und Schnee im Osten

Südwestliche Winde verfrachteten den Starkniederschlag in der Nacht zum Montag Richtung St. Galler Rheintal und in den Kanton Graubünden. Hier wurden vom Sonntagnachmittag bis am Montagmorgen 25 bis knapp 60 Millimeter Niederschlag gemessen. Auf Grund der intensiven Niederschläge sank die Schneefallgrenze lokal bis gegen 1200 Meter ab.

Jetzt wieder der Süden

Noch ist die Sache nicht ausgestanden: Am Montagnachmittag und in der Nacht zum Dienstag muss besonders im Tessin wieder mit neuen Gewittern gerechnet werden. Der Niederschlag dürfte zwar flächenmässig nicht mehr so ausgedehnt sein, einzelne Gewitter können aber erneut kräftig und ergiebig ausfallen. Entsprechend muss erneut mit einzelnen Erdrutschen und möglicherweise überfluteten Kellern gerechnet werden. Am Dienstag sind immer noch einzelne Gewitter möglich, sie dürften aber schwächer ausfallen.

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