Der April zeigt sich bisher wechselhaft und kühl. Was für viele unangenehm ist, hat für die Landwirtschaft zum Teil verheerende Folgen. In der warmen Phase Ende März begannen viele Obstbäume bereits zu blühen. Kurz darauf zerstörte der Frost wieder einen Grossteil der Blüten.
Frostige Nächte gehören zum April
Frosttage, also Tage mit Tiefstwerten unter 0 Grad, sind im April keine Seltenheit. Mit den steigenden Temperaturen nahm in den letzten Jahren die Anzahl der Frosttage im Mittelland aber tendenziell ab.
In diesem Jahr gab es im April bereits bis zur Monatsmitte überdurchschnittlich häufig Frost. Bis am Freitag, 16. April gab es in Bern bereits 11, in Basel und Luzern jeweils 8 Frosttage. Auf Samstag folgte vielerorts nochmals eine frostige Nacht, danach bleiben die Temperaturen voraussichtlich eine Weile über dem Gefrierpunkt. In Basel und Luzern sind es damit mehr als viermal so viele Frosttage wie im langjährigen Mittel (1981 bis 2010) zu erwarten wären.
Zum letzten Mal vor 24 Jahren
Seit 1997 gab es in Basel, Bern und Luzern im April nicht mehr so viele frostige Nächte wie in diesem Jahr. Damals sanken die Temperaturen gebietsweise sogar noch deutlich öfter unter den Gefrierpunkt. In Basel registrierte man damals 10, in Bern sogar 16 Frosttage. Kaltluftvorstösse aus Norden sorgten besonders in der zweiten Monatshälfte immer wieder für kräftigen Frost im Flachland.
Dabei entstanden Schäden an verschiedenen Kulturen und der grosse Vorsprung in der Vegetationsentwicklung, der im äusserst milden Vormonat entstanden war, reduzierte sich auf etwa eine Woche.
Sowohl 1997 als auch 2021 war vor allem die Kombination aus einer warmen Witterungsphase im März und dem strengen Frost im April besonders schädlich für die landwirtschaftlichen Kulturen.