Freitagnachmittag und den Schulkindern in Visp/VS (639 m) schlägt auf dem Heimweg die Hitze mit 34.9 Grad entgegen. Gleichzeitig verlässt eine Touristengruppe mit Mützen den Zug im Jungfraujoch/BE (3580 m): 6.5 Grad sind es dort.
Beinahe 30 Grad Unterschied bei knapp 3000 m Höhenunterschied: Daraus ergibt sich eine einfache Faustregel und ein grosser Vorteil bei der aktuellen Hitzewelle.
Wohlfühltemperatur
Wer Zeit und ein gültiges Ticket hat, kann sich den Ort mit der eigenen Wohlfühltemperatur auswählen. Im Flachland glüht bis Samstag Sommerhitze mit 30 Grad und mehr.
Ist Ihnen das zu heiss, so lohnt sich eine Reise in die Höhe. In rund 1600 m Höhe, zum Beispiel auf dem Berner Chasseral, sind es nur noch 20 Grad. Weiter oben bietet der Säntis um 14 Grad. Und am höchstgelegenen Bahnhof der Schweiz tragen dann eben einige schon Mützen.
Spannende Details
Die obige Grafik verrät noch einiges mehr über die Temperatur an heissen Sommertagen:
- In heiss-trockener Luft gewinnt man nachmittags pro 100 m Höhe etwa 1 Grad Abkühlung. Je feuchter die Luft, desto kleiner diese Differenz.
- Die höchste Temperatur wird im Flachland meist erst um etwa 17 Uhr erreicht.
- Je höher der Berg, desto weniger variiert die Temperatur im Tagesverlauf. Dort spielt die Erwärmung des Bodens immer weniger eine Rolle. Ausschlaggebend sind die grossräumigen Luftmassen.
- Nachts kann es auf Gipfeln wärmer sein als in tieferen Lagen. Kalte, schwere Luft sammelt sich nämlich weiter unten.
Es bleibt sommerlich
Auch am Samstag kann sich jede und jeder mit der Faustregel unter Punkt eins ein optimal temperiertes Ausflugsziel auswählen. Nach einer gewittrigen und teils nassen Unterbrechung bauen sich ab Dienstag wieder ähnliche, aber vermutlich nicht ganz so heisse Verhältnisse auf.