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Kalte Nächte Frost ist nicht gleich Frost

In den kommenden Nächten müssen sich Pflanzen warm anziehen: Es gibt verbreitet Bodenfrost, besonders in höheren Lagen sogar Luftfrost. Worin besteht eigentlich der Unterschied?

Unter Frost versteht man grundsätzlich eine Lufttemperatur unter null Grad. Oft erreicht man solche tiefen Temperaturen bei uns nur in der Nacht, wenn der Boden Wärme abstrahlt und ohne Sonne keine neue Energie hinzukommt. In einer klaren Nacht ist diese Abkühlung besonders stark, da der Boden ungehindert abstrahlen kann. Wolken hemmen die Abkühlung, da sie die abgestrahlte Wärme zum Boden zurück reflektieren.

Nebelschwaden über einem frostigen Feld
Legende: In wolkenlosen und windstillen Nächten sinkt die Temperatur am Boden am schnellsten. Vinzenz Blum

Bodenfrost

Wenn der Boden Wärme abstrahlt, kühlt sich zuerst die unterste Luftschicht ab. Die darüber liegende Luft kühlt sich erst mit einer gewissen Verzögerung ab. Bodenfrost liegt vor, wenn die Temperatur in einer Höhe von fünf Zentimetern unter dem Gefrierpunkt liegt und gleichzeitig in einer Höhe von zwei Metern noch positiv ist. Bodenfrost tritt meist im Frühherbst oder im Frühling auf, wenn die nächtliche Abkühlung noch nicht oder nicht mehr so stark ist.

Luftfrost oder Hüttenfrost

Wenn bei starker Abkühlung die Lufttemperatur auch in zwei Metern über Grund unter null Grad sinkt, spricht man von Frost, Luftfrost oder Hüttenfrost. Der Name Hüttenfrost stammt noch aus der Zeit, als die Temperatur in zwei Metern Höhe noch in Wetterhütten gemessen wurde.

Wetterstation mit Temperatursensoren auf unterschiedlichen Höhen
Legende: So misst man Frost: Der kleine Stift am unteren Rand ist der 5 cm-Sensor, der weisse Kasten oben ist der 2 m-Sensor. SRFMeteo

Dieser Frost ist für die bereits blühenden Obstbäume besonders gefährlich. Die meisten Arten halten jedoch auch in der Blüte einem leichten Frost stand. Erst etwa an Temperaturen unter -2 Grad wird es kritisch.

Meteo, 17.4.23, 19:55

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