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Starke Bise am 17. September
Aus Meteo vom 17.09.2024.
Bild: Franz Schweizer abspielen. Laufzeit 4 Minuten 58 Sekunden.

Kühler Wind aus Nordosten Die Bise im Faktencheck

Dieses Jahr war die Bise ein seltener Gast, doch diese Tage betritt sie wieder einmal die Wetterbühne. Schauen wir uns ein paar Fakten zur Bise an.

Die Bise weht am Genfersee am stärksten.

See spritzt auf Steg
Legende: Laurent Gillieron

Stimmt meistens. Die Bise wird zwischen dem Jura und den Alpen kanalisiert. Am Genfersee stehen die beiden Gebirgszüge besonders nah beieinander, deshalb wird die Luft beschleunigt. Am Dienstag wurden an der Messstation in Nyon/VD, nahe des Genfersees, Böen mit mehr als 80 km/h gemessen.

Die Stärke der Bise wird von der Sonne beeinflusst.

Die Sonne geht auf hinter Bergkette
Legende: Roland Finsterwalder

Stimmt. In der Nacht kühlt die Luft nahe des Bodens aus und koppelt sich ab. Deshalb lässt die Bise an den tief gelegenen Stationen nach Sonnenuntergang nach. Tagsüber werden die Erdoberfläche und somit auch die bodennahen Luftschichten erwärmt, dadurch wird die Bise wieder «hinuntergemischt».

Im Winter gibt es während Bisenlagen oft Nebel.

Berge ragen aus dem Nebelmeer
Legende: Diana Wüthrich

Stimmt nicht ganz. Aufgrund der Durchmischung der Luft in den untersten paar hundert Metern bildet sich anstatt Nebel im Zusammenspiel mit Bise meistens Hochnebel. Nebel gibt es vor allem bei windschwachen Verhältnissen oder bei Südwestwind. Als Faustregel gilt: Je stärker die Bise, desto höher die Hochnebelobergrenze.

Die Bise gibt es nur in der Schweiz.

Isobarenkarte mit Hoch im Norden, Tief im Süden
Legende: SRF Meteo

Stimmt, aber bei der oben abgebildeten Wetterlage wandert ein Luftpaket zunächst vom Bodensee zum Genfersee und schliesslich weiter das französische Rhonetal hinunter Richtung Mittelmeer. Dort wird das analoge Windsystem Mistral genannt. Es gibt allerdings auch Bisenlagen ohne Mistral und umgekehrt.

Die Bise bringt trockene Luft.

Gemähtes Gras
Legende: Thomas Hugentobler

Stimmt nur manchmal. Im Sommer ist die mit der Bise herantransportierte Luft oft trocken und kühl. Anhaltende Bise sorgt für gutes Heuwetter. Im Winter sieht die klassische Bisenlage tatsächlich «unten grau, oben blau» aus: Im Flachland dominiert Hochnebel, in den Bergen herrscht Prachtswetter. Es geht allerdings auch anders, so zum Beispiel diese Woche am Dienstag. In der Deutschschweiz war am Vormittag der Himmel stark bewölkt und es fiel verbreitet Nieselregen.

Die «normale» Bise transportiert trockene Luft aus einer hochdruckbestimmten Region zur Schweiz. Heute, Dienstag, war die herangeführte Luft hingegen tiefdruckbestimmt und somit feucht. In diesen Situationen wird der Nordostwind auch als sogenannte «schwarze Bise» betitelt.

Fun Fact: «Faire la bise» hat in Frankreich nichts mit Wind zu tun, sondern nennt man die Art und Weise, wenn man sich mit zwei (oder drei) Küsschen auf die Wangen begrüsst.

SRF Meteo, 17.09.2024, Mittagssendung 12:55

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