In den nächsten Tagen wird es immer milder, insbesondere in den Föhngebieten. Im Flachland gibt es ab Donnerstag Höchstwerte zwischen 6 und 10 Grad und in den Föhntälern 10 bis 15 Grad. Dem gefallenen Schnee geht es somit bereits wieder an den Kragen.
Luftfeuchtigkeit spielt eine wichtige Rolle
Die Schneeschmelze hängt nicht alleinig von der Lufttemperatur, sondern zu einem grossen Teil von der Luftfeuchtigkeit und somit vom Taupunkt ab. Je feuchter die Luft ist, desto effizienter ist der Schnee-Abbau.
Drei Prozesse
Beim Abbau der Schneedecke finden je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit unterschiedliche Prozesse statt:
- Sublimieren : trockene Luft und knapp über 0 Grad. Übergang von Eis zu Dampf. Die Abbaurate der Schneedecke ist gering.
- Schmelzen : trockene Luft und warm. Übergang von Eis zu Wasser und Eis zu Dampf.
- Tauen : feuchte Luft (Taupunkt über 0 Grad) und warm. Übergang von Eis zu Wasser. Die Schneedecke wird rasch kleiner. Man spricht häufig vom «Tauwetter».
Welcher Prozess wirkt nun in den nächsten Tagen?
Da die Luft bis Ende Woche recht trocken bleibt, steht der «Tau-Prozess» eher im Hintergrund. Der Föhnsturm in den Alpen sowie der teils lebhafte Südwestwind begünstigen zwar den «Sublimations-Prozess», allerdings ist dieser Schneeabbau nicht allzu effektiv. In den nächsten Tagen wirkt somit bei hohen Temperaturen der «Schmelz-Prozess» am effektivsten - vor allem in den Föhntälern. Also gut möglich, dass der Schnee im Urner Reusstal bei bis zu 16 Grad komplett wegschmilzt, während es im östlichen Mittelland noch bis Ende Woche teils weiss bleibt.