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Ruhiges Sommerwetter Die Bise – besser als ihr Ruf

Die Bise geniesst in der Bevölkerung keinen guten Ruf. Im Herbst und Winter sorgt sie im Flachland oft für kühle und graue Hochnebeltage, die einem so richtig auf das Gemüt schlagen. Im Sommer hat die Bise hingegen auch viele gute Seiten.

Von Freitag bis in die nächste Woche liegen wir mehrheitlich am östlichen Rand des Azorenhochs in einer Bisenströmung. In diesen Tagen wird deutlich, dass der schlechte Ruf der Bise zumindest in den Sommermonaten ungerechtfertigt ist.

Der Gewitterkiller

Der Juni 2022 war geprägt von unwetterartigen Gewittern. Verantwortlich war eine epische Südwestlage, in der ständig feucht-warme und somit gewitteranfällige Luft zur Schweiz transportiert wurde. Mit der Bise wird in den kommenden Tagen hingegen trockene Kontinentalluft aus Nordosten zur Schweiz geführt. Wegen der Bise fehlt nun die Feuchtigkeit und somit die wichtigste Zutat für die Gewitter-Entstehung.

Kühle Nächte und keine Hitze

Die trockene Bisenluft sorgt nicht nur für gewitterfreies Sommerwetter, sondern auch für «angenehme» Sommerwärme anstatt Sommerhitze. Die Höchstwerte liegen in den nächsten Tagen im Norden meist um 25 Grad. Ausserdem sorgt die Bise im Sommer aufgrund des tiefen Taupunkts der trockenen Luft für relativ kühle Nächte. In der Nacht auf Samstag sind wir mit Tiefsttemperaturen um 10 Grad im Flachland weit entfernt von einer schwitzigen Tropennacht.

Verlauf des Taupunkts in den nächsten Tagen. Dieser liegt jeweils unter der Schwüle-Grenze von 16 Grad.
Legende: Der Taupunkt ist ein guter Indikator für das Wärmeempfinden. Je trockener die Luft, desto tiefer der Taupunkt und desto «angenehmer» fühlen sich die Temperaturen an. Ab einem Taupunkt von 16 Grad ist es schwül. SRF Meteo

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