Der Begriff stammt ursprünglich aus Nordamerika, wo er rund um die Grossen Seen häufig auftritt. Auch in der Schweiz kann dieses Phänomen beobachtet werden – besonders an grösseren Seen wie dem Bodensee oder dem Genfersee.
Dabei zieht feuchte Luft über ein relativ warmes Gewässer. Das Wasser gibt Wärme und Feuchtigkeit an die Luft ab. Dadurch wird die Luft labiler, das heisst die Neigung der Luft, aufzusteigen und Schauer zu bilden, nimmt zu. Entscheidend ist, dass die Luftmasse darüber deutlich kühler ist als das Wasser.
Nordwestliche Strömung
Heute strömte kühle, feuchte Luft aus Nordwesten über den rund 20 Grad warmen Bodensee. Diese Strömung führte dazu, dass die Luft lange über das warme Wasser zog und immer labiler wurde. Dadurch konnten sich am gleichen Ort immer wieder neue Schauerzellen bilden und über Stunden hinweg für intensiven Regen sorgen.
Lokal grosse Regenmengen
Die Auswirkungen waren lokal extrem: in Altenrhein/SG fielen bis am Dienstagmorgen innert eines Tages 92 mm Regen (72 mm davon innert 12 Stunden), in Bregenz (A) sogar 103 mm. Am anderen Ende des Sees, etwa in Konstanz, fiel hingegen kaum Regen.
Diese starken Unterschiede zeigen, wie lokal begrenzt der Lake Effect wirken kann. Der Bodensee wirkte heute also wie ein kleiner Wettermotor.