Es war 1919, als 20 junge Männer aus dem Quartier Gerliswil in Emmenbrücke den gleichnamigen Alpenclub gründeten. «Der Verein hatte bereits in den Anfangjahren unterschiedlichste Mitglieder – ein buntes Gemisch aus Einwohnern Emmens», sagt der aktuelle Präsident des Vereins, Robert Stocker. Er leitet den Club seit bald 34 Jahren.
Die Serie «1919-2019 – 100 Jahre Geschichte und Geschichten»
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Als Ende 1918 der Erste Weltkrieg zu Ende geht, atmen die Menschen auf – auch in der Schweiz, die von den direkten Folgen des Kriegs verschont geblieben ist. Aufbruchstimmung macht sich breit in einer Gesellschaft, die die Entbehrungen der Kriegsjahre hinter sich lassen und in eine neue Zeit aufbrechen will.
Bemerkbar macht sich das auch bei der Gründung von Vereinen, Firmen und Klubs: 1919, im ersten Jahr nach Kriegsende, schiessen neue Institutionen und Unternehmen förmlich aus dem Boden. Das Regionaljournal Zentralschweiz stellt in einer Serie eine Auswahl davon vor.
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Bereits 1930 hat der Alpenclub Gerliswil entschieden, dass auch Frauen dem Verein beitreten können, was für die damalige Zeit nicht üblich war. «Der Club war schon damals sehr modern», sagt Langzeitpräsident Robert Stocker.
Anders als es der Name vermuten lässt, ist der Alpenclub Gerliswil nicht dem Schweizer Alpenclub SAC angeschlossen. «Es war schon früher nie das Bedürfnis da, sich dem SAC anzuschliessen. Wohl auch darum, weil der SAC die Frauenmitgliedschaft damals nicht kannte», sagt Robert Stocker.
Heute zählt der Verein über 300 Mitglieder. Sie können aus jährlich über 60 Aktivitäten des Vereins wählen – von der einfacheren Wanderung bis zur Klettertour.
Ein wichtiger Ort für die Mitglieder des Alpenclubs Gerliswil ist das Berghaus Bonern am Pilatus. Es wurde in den 1930er-Jahren gebaut – es liegt 10 bis 15 Minuten Wanderzeit von der heutigen Bahnstation Fräkmüntegg entfernt.
«In der wilden Zeit während des Zweiten Weltkriegs war das Berghaus ein wichtiger Unterschlupf für die Clubmitglieder – um die Kameradschaft zu pflegen und abzuschalten», sagt Präsident Robert Stocker. Auch seien dort viele wichtige Versammlungen durchgeführt und Feste gefeiert worden. «Das Berghaus ist seit jeher der Dreh- und Angelpunkt für die Vereinsmitglieder.»
Das Berghaus bietet über 60 Schlafplätze und ist für einige Familien im Verein der Ort, wo sie ihre Ferien verbringen. Die Familien sind denn auch ein Grund, warum sich Präsident Robert Stocker keine Sorgen macht um den Mitgliederbestand.
Der Verein verzeichne aktuell einen Mitgliederzuwachs. Das habe auch damit zu tun, dass sie immer wieder neue Wanderleiterinnen und Wanderleiter für sich gewinnen könnten. Diese würden dann wieder neue Leute in den Verein bringen.
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