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Bund beschafft Impfstoff gegen Affenpocken
Aus Tagesschau vom 24.08.2022.
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40'000 plus 60'000 Dosen Bund beschafft Impfstoff gegen Affenpocken

  • Um die Ausbreitung der Affenpocken einzudämmen, will der Bund 40'000 Dosen eines Impfstoffs gegen Affenpocken beschaffen, die Armee 60'000.
  • Schätzungen seien schwierig, aber man gehe von rund 20'000 impfwilligen Personen aus, teilt der Bundesrat heute mit.
  • Die Kosten beziffert er mit rund 8.6 Millionen Franken.

Nebst den 40'000 Impfdosen sei vorgesehen, 500 Behandlungseinheiten eines Arzneimittels gegen Affenpocken zu erwerben, welches schwere Verläufe und Komplikationen bei erkrankten Personen verhindert, so der Bundesrat. Gleichzeitig werde die Armee 60'000 Impfdosen sowie 500 Behandlungseinheiten «für die Bereitschaft von Einsatzkontingenten» beschaffen, wie es weiter heisst, da dieser Impfstoff auch bei einem Ausbruch anderer Pockenviren eingesetzt werden könne.

Aidshilfe: «Lieber spät als nie»

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Seit Wochen haben in der Schweiz schwule und bisexuelle Männer auf die Impfung gegen Affenpocken gewartet. Nun hat der Druck der Community auf die Politik anscheinend gewirkt. Der Entscheid des Bundesrats werde sehr begrüsst, sagte Florian Vock von der Aidshilfe Schweiz. Damit werde dieses wichtigste Puzzle-Stück in der Epidemiebekämpfung hoffentlich sehr bald in der Schweiz verfügbar sein.

Vock betont, dass die Frustration gross geworden sei, nachdem umliegende Länder bereits vor einigen Wochen mit der Impfung begonnen hätten: «Aber es ist nicht zu spät, jetzt damit auch noch zu beginnen, denn die Infektionszahlen steigen. Jeder Tag früher, mit dem die Impfungen beginnen können, ist ein gewonnener Tag.»

Der Bundesrat will die Arzneimittel und Impfdosen zentral beschaffen. Diese gemeinsame Bestellung ermögliche ein Einsparpotenzial. Die Beschaffungsstelle ist die Armeeapotheke, welche die Impfdosen anschliessend den Kantonen zur Verfügung stellen kann.

Lieferung derzeit nur an Staaten

Bisher sind in der Schweiz über 400 Fälle einer Affenpockeninfektion registriert worden. Es sind nur drei Fälle von Infektionen bei Frauen bekannt, es sind – Stand jetzt – also mehrheitlich Männer betroffen. Am meisten Fälle melden die Kantone Waadt, Genf und Zürich. Eine zentrale Beschaffung durch den Bund habe sich aufgedrängt, schreibt der Bundesrat, da die Herstellerfirmen zurzeit nur Staaten beliefern würden.

Impfung an einem Oberarm
Legende: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) beabsichtigt, in Zusammenarbeit mit der Armeeapotheke, einen Impfstoff der Firma Bavarian Nordic gegen Affenpocken und das antivirale Arzneimittel Tecovirimat des Herstellers Siga zu beschaffen. Keystone/Seth Wenig (Symbolbild)

Die definitive Beschaffung setzt die Zustimmung der Finanzdelegation voraus. Die Kosten für das antivirale Arzneimittel und den Impfstoff sowie deren zivile Anwendung belaufen sich den Angaben des Bundes nach auf rund 8.6 Millionen Franken. Die Kosten des Impfstoffs und der Verimpfung werden vom Departement des Innern (EDI) übernommen – bis die Voraussetzungen dafür vorhanden sind, dass die obligatorische Krankenversicherung die Kosten übernimmt, wie der Bundesrat schreibt.

Wer soll sich gegen Affenpocken impfen lassen?

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Die Eidg. Kommission für Impffragen (Ekif) und das BAG werden folgenden Risikogruppen eine Impfung empfehlen:

  1. Als präventive Impfung für MSM (Männer, die Sex mit Männern haben) und Trans-Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern.
  2. Als präventive Impfung für Personen, die aus beruflichen Gründen gegenüber Affenpockenviren exponiert sind (medizinisches Personal/Personal von Speziallaboratorien).
  3. Für Kontaktpersonen von erkrankten Personen. Damit sollen die Infektionsketten unterbrochen und auch Kinder, Schwangere und allfällige weitere Risikopersonen geschützt werden.

SRF 4 News, 24.08.2022, 16:00 Uhr;

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